Nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks weitet sich die Korruptionsaffäre bei der hessischen Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt aus: Nach dem Hauptbeschuldigten Alexander B. und einem weiteren Oberstaatsanwalt steht nun ein dritter Staatsanwalt an Hessens oberster Strafverfolgungsbehörde im Verdacht, an dem System der Vergabe von überteuerten und unnötigen Gutachten gegen Schmiergeld beteiligt gewesen zu sein. Dem Mann werde vorgeworfen, sich in mindestens einem Fall der Beihilfe zum Betrug schuldig gemacht zu haben, berichtet hessenschau.de.
Dazu sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, am Samstag:
„Der Korruptionssumpf bei der Generalstaatsanwaltschaft ist offenbar größer als bisher bekannt. Das ‚System Alexander B.‘ wurde jahrelang nicht erkannt, und seit es eher zufällig aufflog, schweigt die verantwortliche Justizministerin. Die Sprach- und Tatenlosigkeit von CDU-Ministerin Eva Kühne-Hörmann ist inzwischen ebenso skandalös wie der Korruptionsaffäre an sich. Wie lange will sich die Ministerin eigentlich noch vor den Fakten und der Wirklichkeit wegducken? Frau Kühne-Hörmann kann als oberste Dienstherrin aller hessischen Staatsanwälte nicht länger so tun, als gingen sie die Zustände bei der Generalstaatsanwaltschaft nichts an. Die politische Verantwortung für alles, was in der hessischen Justiz geschieht, liegt eindeutig bei der Ministerin. Ich erwarte, dass Frau Kühne-Hörmann sich endlich zu diesem Fall erklärt, dass sie endlich handelt – und dass sie endlich versteht, dass mit politischer Verantwortung gegebenenfalls auch persönliche Konsequenzen verbunden sind.“