Am heutigen Sonntag jährt sich der Todestag des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalts und Sozialdemokraten Fritz Bauer zum fünfzigsten Mal. Der hessische SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat Fritz Bauer für seine Verdienste zur Aufarbeitung und juristischen Verfolgung der NS-Vergangenheit seine größte Anerkennung ausgesprochen.
Schäfer-Gümbel würdigte Fritz Bauer wie folgt: „Die Arbeit von Fritz Bauer, der vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn in das Amt des Generalstaatsanwalts berufen wurde, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Fritz Bauer stand wie nur wenige Personen des öffentlichen Lebens für die juristische Aufarbeitung der von den Nationalsozialisten begangenen Gräueltaten. Er hat, trotz großer Widerstände, die Täter von Auschwitz vor Gericht gebracht. Während ehemalige Nationalsozialisten und SS-Leute in der Nachkriegszeit wieder in Amt und Würden gekommen waren, sah Fritz Bauer sich mit seinen Anklagen massiven Anfeindungen ausgesetzt. Sein Mut hat maßgeblich dazu beigetragen, die schreckliche deutsche Vergangenheit aufzuarbeiten und das in der Adenauer-Zeit in bleierne Ruhe verfallene Land wach zu rütteln.“
Fritz Bauer hatte 1959 durgesetzt, dass der Bundesgerichtshof die Strafsache gegen Auschwitz-Täter dem Landgericht Frankfurt am Main übertrug. Auf Anweisung des Sozialdemokraten leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen frühere SS-Kommandanten des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz ein. Die Auschwitz-Prozesse wurden am 22. Dezember 1963 eröffnet und mit Urteilen gegen 17 Angeklagte am 19. August 1965 beendet.