Verkehrswende weiterhin im Schneckentempo

Die Vorstellung der sogenannten Vorzugstrasse der Deutschen Bahn bei der Neu- und Ausbaustrecke zwischen Fulda und Gelnhausen war für Bündnis 90/Grüne der Anlass, eine Aktuelle Stunde im Hessischen Landtag zu beantragen. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Uwe Frankenberger,  begrüßte den Vorschlag der Deutsche Bahn für die Trassenführung.

Frankenberger sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, insbesondere den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in dem Verfahren engagiert und dazu beigetragen haben, dass jetzt ein Vorschlag präsentiert werden konnte, bedanken. Nur: Die ersten Gleise werden erst in einigen Jahren verlegt werden. Es ist deshalb schon sehr verwegen, vom Voranschreiten der Verkehrswende zu sprechen, wo es derzeit nur einen Trassenvorschlag auf dem Papier gibt.“

Die Menschen, insbesondere im Ballungsraum, würden weiterhin unter überfüllten und verspäteten S-Bahnen leiden und die Autofahrer in Hessen trotzdem weiterhin im Stau stehen. Frankenberger erinnerte daran, dass die schwarzgrüne Landesregierung erst nach langem Zögern bereit gewesen sei, Landesmittel für den ÖPNV bereit zu stellen. „Diese Mittel haben lediglich dazu beigetragen, dass der Status Quo erhalten werden könnte. Für zukunftsweisende Innovationen oder der Reaktivierung von stillgelegten Schienenstrecken gibt es keine Spielräume. Hessen ist von einer nachhaltigen Verkehrswende meilenweit entfernt; die Verkehrswende in Hessen kriecht weiterhin im Schneckentempo“, sagte der Verkehrsexperte.