Der Vorstand von Opel stellt heute seinen Zukunftsplan für das Unternehmen vor. Die Details hat die Firmenleitung zunächst in einer Betriebsversammlung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erläutert und will sie am Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz öffentlich machen. In einer ersten Meldung gibt der Autobauer allerdings schon bekannt, dass die Restrukturierung des traditionsreichen Automobilherstellers und dessen Integration in den französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroën/DS) ohne Werksschließungen und ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen sollen.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, äußerte sich am Vormittag zuversichtlich, dass Opel im Konzernverbund von PSA wieder zu einer erfolgreichen Marke werden könne. Er sagte: „Mit dem Sanierungsprogramm soll erkennbar kein Kahlschlag vorgenommen werden, sondern es wird eine verantwortungsbewusste Restrukturierung eingeleitet. Wichtig war und ist für uns als Sozialdemokraten stets, dass solche weitreichenden Veränderungen in der Unternehmensstruktur nicht einseitig verfügt, sondern im Einvernehmen mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften umgesetzt werden. Der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und der angekündigte Erhalt aller Opel-Werke zeugen davon, dass der neue Eigentümer PSA willens ist, seiner Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerecht zu werden. Schließlich beweist Deutschland seit mehr als einem halben Jahrhundert, dass Unternehmen dann besonders erfolgreich sind, wenn sie starke Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften als Partner annehmen und nicht als Gegner sehen.“
Er erwarte, dass die Anpassung bestehender Tarifverträge sowie anderer betrieblicher Vereinbarungen an die künftige Unternehmensstruktur einvernehmlich zwischen dem Opel-Gesamtbetriebsrat, den Gewerkschaften und dem Management geregelt werde, so Schäfer-Gümbel.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende sagte weiter, er setze – wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Opel – große Hoffnung in die Elektrifizierung der Modellpalette mit den bei Peugeot bereits vorhandenen Komponenten. „Die neue Muttergesellschaft hat – anders als General Motors – alles, was Opel braucht, um mit einem intelligenten Technologiemix die kommenden Abgasgrenzwerte einzuhalten und nachhaltige Mobilitätskonzepte umzusetzen. Das ist eine große Chance für Opel. Wir sollten jetzt schnell entscheiden, wie die staatliche Förderung der Elektromobilität zielgenauer und wirksamer gestaltet werden kann, damit Opel und die anderen Automobilunternehmen in Deutschland ihrer wichtigen Rolle für unser Wirtschafts- und Wohlstandsmodell auch in Zukunft gerecht werden können.“