Gerhard Merz: Tafeln in Hessen leisten unverzichtbare Arbeit – Unterstützung von Landesseite wäre nötig

Im Anschluss an einen Erfahrungsaustausch mit Vertretern des Landesverbands der hessischen Tafeln hat der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Gerhard Merz, deren Arbeit gewürdigt. Merz sagte dazu: „Wir haben in Hessen 55 Tafeln mit über 6.000 ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männern, die über 100.000 Menschen mit Lebensmitteln aus Spenden versorgen. Das sind überaus beachtliche Zahlen, die nur durch ein herausragendes bürgerschaftliches Engagement erreicht und aufrecht erhalten werden können.“

Gleichzeitig wiesen die Zahlen aber auch auf die bedrückende Situation armer beziehungsweise einkommensschwacher Menschen hin. „Sie sind eine deutliche Mahnung, dass alle sozialpolitischen Anstrengungen noch stärker auf die Bekämpfung von Armut und auf Armutsprävention ausgerichtet werden müssten“, so der SPD-Abgeordnete.

Wie überall im Ehrenamt stelle sich auch bei den Tafeln die Nachwuchsfrage. „Viele Aktive haben ihre Tätigkeit mit Gründung der Tafel vor zehn bis 15 Jahren begonnen und waren damals schon im Rentenalter. Sie sind heute an der Grenze der Belastbarkeit, da die Tätigkeiten anstrengend sind. Die Mengen an Lebensmitteln, die bewegt werden müssen, sind beachtlich und das muss täglich erfolgen“, so Merz.

Merz stellte auch das große finanzielle Engagement der Tafeln heraus. „Wer eine neue Tafel gründen will, muss alleine für die Anschaffung eines Fahrzeugs und die Ladenausstattung fast 50.000 Euro investieren, auch wenn viele Firmen große Rabatte einräumen. Der Umgang mit Lebensmitteln setzt nun einmal hygienische Standards, die nicht unterschritten werden dürfen“, sagte Merz. Der Sozialpolitiker kündigte an, dass sich seine Fraktion intensiver mit den personellen und finanziellen Möglichkeiten der Tafeln beschäftigen werde.