Heike Hofmann: Deutschunterricht in hessischen Justizvollzugsanstalten muss ausgebaut werden

Aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag ergibt sich eindeutig, dass das Angebot an Deutschkursen in den Justizvollzugsanstalten des Landes in keinem Verhältnis zu den unzureichenden Deutschkenntnissen der Inhaftierten steht.

Heike Hofmann, die rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sagte: „Die Zahl der Inhaftierten, die nicht hinreichend Deutsch sprechen, lesen und schreiben können, ist erschreckend. In sieben der 17 hessischen Vollzugseinrichtungen liegt sie bei über 50 Prozent, in den Justizvollzugsanstalten Darmstadt, Dieburg, Frankfurt am Main I sowie Wiesbaden sogar bei über 60 Prozent.“

Die Justizexpertin der SPD bemängelte, dass die angebotenen Unterrichtseinheiten ausgerechnet dort besonders knapp seien, wo der Anteil der Inhaftierten mit schlechten Deutschkenntnissen am höchsten sei. „In Dieburg zum Beispiel gibt es nur sechs Unterrichtseinheiten. Das ist offenkundig nicht ausreichend“, so Hofmann.

Die SPD-Politikerin forderte die Justizministerin auf, in diesem Punkt nachzubessern.

„Inhaftierte müssen durch den Vollzug dazu befähigt werden, in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Die Integration in die Gesellschaft kann nur über die Sprache funktionieren. Auch das ist Teil des Resozialisierungsauftrags“, so Heike Hofmann.