
Das Regierungspräsidium Kassel hat der Kali + Salz AG (K+S) die Genehmigung erteilt, bis 2021 Prozessabwässer im Umfang von 1,5 Millionen Kubikmetern jährlich zu versenken. Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat die Erneuerung der Versenkgenehmigung begrüßt, da sie dem Unternehmen Planungssicherheit biete, wie der SPD-Abgeordnete Torsten Warnecke sagte. Positiv bewertete er, dass das so genannte 3D-Kalibrierungs-Modell zur Kontrolle des Trinkwassers im Kalirevier die Genehmigungsbehörde überzeugt habe. Dies bilde sich vor allem in der Erhöhung der genehmigten Versenkmengen auf 1,5 Millionen Kubikmeter im Jahr ab.
Allerdings, so Warnecke, sei zu befürchten, dass K+S seine Produktion auch im Jahr 2017 zeitweilig unterbrechen müsse, um die Abwassermenge zu reduzieren: Im Moment hängt alles an der Aufnahmefähigkeit der Werra, erläuterte der SPD-Landtagsabgeordnete, und diese ist begrenzt. In trockenen Jahren kann der Fluss weniger als fünf Millionen Kubikmeter an Restwässern aufnehmen, während bei normaler Produktion in den Fabriken und auf den Halden von K+S rund sieben Millionen Kubikmeter anfallen.
Warnecke sagte, die K+S-Werke im Werratal und in Neuhof seien angesichts der niedrigen Weltmarktpreise für Kali auf eine optimale Produktionsauslastung angewiesen. Diese sei wegen der Abwasserproblematik im kommenden Jahr nur schwer zu gewährleisten. Denn an Tagen, an denen Niedrigwasser in der Werra eine Einleitung verhindere, könnten derzeit maximal 9.000 Kubikmetern an Prozesswässern entsorgt werden. Der Versenkerlaubnis von maximal 5.000 Kubikmetern in Philippsthal sowie bis zu 4.000 Kubikmetern zur Flutung des in Niedersachsen liegenden Bergwerks Bergmannssegen-Hugo stünden bei Vollproduktion gut 14.000 Kubikmeter Fabrikwässer gegenüber. Hinzu kämen noch Haldenwässer in der Größenordnung von 6.000 Kubikmetern, so Torsten Warnecke.
Das Abwasserproblem lasse sich erst lösen, wenn im Jahr 2018 die so genannte Kainit-Kristallisations-Flotationsanlage in Betrieb gehe, die das Unternehmen derzeit für rund 180 Millionen Euro errichten lässt. Bis dahin stehen dem Unternehmen und vor allem seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch harte Monate bevor, sagte Warnecke.