Christoph Degen: Hessische Schulbildung weiter nur im Mittelfeld

Nach dem heute veröffentlichten Ländervergleich 2015 des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zu Leistungen von Neuntklässlern in den Fächern Deutsch und Englisch verharren Hessens Schüler und Schülerinnen im Mittelfeld. Hessen holt nicht auf, sondern fällt teilweise stark ab. Während sich das Land beim letzten Vergleich noch zum Teil in der Spitzengruppe platzieren konnte, ist es jetzt nur noch im Mittelfeld zu finden.

„Hessen liegt nicht nur geographisch, sondern auch bildungsmäßig in der Mitte, ist im Bundesländervergleich in keinem der getesteten Leistungsbereiche wirklich gut. Mit den Ergebnissen der neuen IQB-Bildungsstudie kann sich Hessen nicht zufrieden geben. Während Brandenburg und Schleswig-Holstein aufholen und einen Sprung nach vorn machen, verharren die Ergebnisse der hessischen Schülerinnen und Schüler bestenfalls im Mittelmaß. Wäre das hessische Bildungssystem top, müsste sich dies in Studien wie diesen mal bemerkbar machen.“

Das Abschneiden der Neuntklässler sei sowohl in Deutsch als auch in Englisch nur befriedigend, wobei Gymnasiasten ein wenig besser im Hör- und Leseverstehen abschnitten als die Schülerschaft insgesamt.
„Auch diese Bildungsstudie belegt, dass über den Bildungserfolg immer noch die soziale Herkunft entscheidet. Während es in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern offenbar gelungen ist, die soziale Ungleichheit in den Kompetenzbereichen Lesen und Rechtschreibung zu reduzieren, hat sich daran in Hessen nichts geändert. Unser Land läuft damit Gefahr, dass Ungleichheit statt Chancengleichheit in Zukunft zunimmt, wenn die Beschulung von Flüchtlingen weiter vor allem an Haupt- und Realschulen erfolgt“, befürchtet Degen.