
Die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann hat der schwarz-grünen Landesregierung in der Aktuellen Stunde des Hessischen Landtags vorgeworfen, die besorgniserregende Zunahme der Zahlen von Nichtschwimmern und damit verbundenen tödlichen Badeunfällen zu ignorieren. Die von hessenschau.de durchgeführte Umfrage hat leider erneut bestätigt, dass viele Kinder keine Chance haben, im Rahmen des Schulsports schwimmen zu erlernen. Obwohl in den Rahmenplänen für das Fach Sport geregelt ist, dass Kinder am Ende der vierten Klasse die Anforderungen für den Erwerb des bronzenen Schwimmabzeichens erfüllen können sollten und dass in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Schwimmunterricht flächendeckend angeboten werden soll, sagte Hartmann.
Doch in der Realität sei man weit davon entfernt. Gerade in ländlichen Regionen seien Hallenbäder oftmals mehr als 25 Kilometer von den Schulen entfernt und selbst dort, wo Schwimmbäder zur Verfügung stünden, mangele es oft an entsprechend qualifizierten Lehrkräften, die den Kindern das Schwimmen beibringen könnten.
Es darf nicht sein, dass das erlernen des Schwimmens nicht mehr für alle Kinder im Rahmen des Schulunterrichts möglich ist und der Anspruch auf Schwimmunterricht für viele Schüler nur auf dem Papier steht. Wir fordern die Landesregierung auf, die Kritik des Präsidenten des Landessportbundes und langjährigen CDU- Landtagskollegen Dr. Müller, der der hessischen Landesregierung Versäumnisse beim Erhalt von Schwimmbädern vorwirft, und befürchtet, dass Hessen ein Land der Nichtschwimmer wird, endlich ernst zu nehmen, sagte die SPD-Abgeordnete.
Die anstehenden Haushaltsberatungen böten eine gute Möglichkeit, hier ein Zeichen zu setzten und ein Sportstätteninvestitionsprogramm oder erneut ein Schwimmbadsanierungsprogramm einzustellen, das Kommunen bei zwingend notwendigen Sanierungsmaßnahmen unterstütze. Noch besser wäre eine entsprechende Finanzzuweisung auch für die Unterhaltung von Schwimmbädern. Städte und Gemeinden müssten endlich vom Druck befreit werden, Schwimmbäder aus finanziellen Gründen schließen zu müssen. Dies wäre eine sinnvolle Zukunftsinvestition um die Zunahme von schweren Badeunfällen oder gar Ertrinken endlich einzudämmen.