
Die SPD-Landtagsabgeordnete Ulrike Alex hat die Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Förderung von öffentlichen Bibliotheken wie folgt kommentiert:
Viele hessische Kommunen leisten sich eine öffentliche Bibliothek, trotz der finanziellen Belastungen durch Personal, Kosten für Räumlichkeiten und Betriebskosten. Da sind die öffentlichen Zuschüsse aus dem Kommunalen Finanzausgleich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Darüber auch noch Erfolgsmeldungen zu verbreiten ist mutig, und soll darüber hinwegtäuschen, dass CDU und Bündnis90/Die Grünen es im vergangenen bei der Novellierung des Bibliotheksgesetzes abgelehnt haben, einen Mindeststandard festzuschreiben, von dem sich eine Verpflichtung des Landes zu einer deutlichen Unterstützung der öffentlichen Bibliotheken ableiten lässt.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern liegt Hessen bei den Ausgaben für die öffentlichen Bibliotheken im letzten Drittel. Als niedrigschwellige Bildungsangebote für die gesamte Bevölkerung, vom Kleinkind bis zur Seniorin, für Schüler und Schülerinnen ebenso wie für Flüchtlinge, häufig mit Veranstaltungsprogramm und Projekten, seien die örtlichen Einrichtungen unverzichtbar. Viele Ehrenamtliche engagierten sich für ihre örtliche Bücherei. Dennoch muss vor Ort wegen der schwierigen Finanzlage der Kommunen über Einschränkung der Öffnungszeiten, Erhöhung von Ausleihgebühren oder gar über Schließung diskutiert werden. Deshalb ist die Zahl der Förderbescheide im Vergleich zur Gesamtzahl der hessischen Kommunen auch überschaubar.