Brigitte Hofmeyer: Vertretungslehrkräfte in den Sommerferien nicht zu bezahlen ist unsozial

Zur weiterhin gängigen Praxis, Arbeitsverträge befristet beschäftigter Lehrerinnen und Lehrer vor den Sommerferien zu beenden, hat die SPD-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitikerin Brigitte Hofmeyer Folgendes gesagt:

„Auch als Vertretungskräfte braucht Hessen motivierte junge Lehrerinnen und Lehrer, deren Einsatz im Schuldienst anerkannt wird. Es darf nicht sein, dass sich Vertretungskräfte am Beginn der Sommerferien arbeitslos melden müssen, obwohl sie nach den Ferien wieder einen neuen Vertretungsvertrag erhalten. Zahlen aus dem Kultusministerium belegen, dass seit Jahren jeden Sommer 1.000 bis 1.200 Personen von diesem unsäglichen Vorgehen der Landesregierung betroffen sind. Ebenso lange kämpft die SPD-Fraktion schon dafür, diesen Zustand zu beenden. Lehrkräfte, die auch nach den Sommerferien weiter beschäftigt werden, sollen auch in den Ferien bezahlt werden. Alles andere ist unsozial.

Es ist ein Skandal, dass die Bundesagentur für Arbeit in dieser Zeit die Sozialkosten übernehmen muss. Auch in welcher Ungewissheit und finanziellen Abhängigkeit man Jahr für Jahr über 1.000 ausgebildete Pädagogen lasse, ist eine Zumutung.

Von ihrer Leistung her würden sich befristet eingestellte Pädagogen nicht von ihren verbeamteten oder fest angestellten Kolleginnen und Kollegen unterscheiden. Trotzdem sind die Bezahlung und die soziale Absicherung deutlich schlechter. Immer wieder haben wir die Landesregierung aufgefordert, die sozial äußerst fragwürdige Praxis der letzten Jahre zu beenden und somit den Vertretungskräften Sicherheit und Verlässlichkeit zu geben. Die SPD-Fraktion ist überzeugt, auf diese Weise die Rahmenbedingungen an Hessens Schulen deutlich verbessern und die Abwanderung vieler guter Lehrkräfte in andere Bundesländer stoppen zu können. Dass in den Sommerferien die Zahl arbeitsloser Lehrerinnen und Lehrer enorm ansteigt, muss endlich ein Ende haben.

Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten Schülern und Eltern bewiesen, dass Vertretungsunterricht seinen Namen nur verdiene, wenn er von geschultem Fachpersonal erteilt wird. Außerdem gehört es zu einer zukunftsorientierten Schulpolitik, die anstehende Pensionierungswelle zu berücksichtigen und Hessen für gutes Fachpersonal attraktiv zu halten.“