
Die Medienberichte über den Mangel an Schulleitern kommentiert die SPD-Bildungspolitikerin Brigitte Hofmeyer wie folgt:
Seit Jahren sind viele Schulleitungsstellen in Hessen über Monate und teilweise Jahre nicht besetzt. Doch statt zu handeln und die Gründe für diesen Mangel anzugehen, spielt die Landesregierung das Problem herunter und beschwichtigt. Es ist unverantwortlich, wie das Kultusministerium mit den berechtigten Überlastungs-klagen aus den Schulen umgeht. Dass Anträge auf Verlängerung der Dienstzeit oder spontane Wechsel des Arbeitsplatzes die Ursachen für unbesetzte Leitungsstellen sein sollen, ist absurd.
Im Mai letzten Jahres musste der Kultusminister auf Anfrage der SPD einräumen, dass an hessischen Schulen 99 Leitungsstellen und 63 stellvertretende Leitungsstellen unbesetzt waren. Allein an Hessens Grundschulen fehlten zu diesem Zeitpunkt 30 Schulleiter. Die Gründe sind zwar vielfältig, aber kein Mysterium. Neben der vergleichsweise geringen Bezahlung insbesondere für die Leitung von Grundschulen beklagen viele Schulleiter und Schulleiterinnen seit langem die gestiegenen Anforderungen und die unvollständige personelle Ausstattung. Als Konsequenz ziehen immer wieder Rektorinnen und Rektoren wie auch Konrektorinnen und Konrektoren in Erwägung, ihre Funktionsstelle zurückzugeben.
Diese Klagen waren auch der Grund für die neue parlamentarische Anfrage der SPD zu unbesetzten Leitungsstellen an hessischen Schulen. (Drs. 19/ 3427). Lange Vakanzzeiten und die große Unzufriedenheit zeigen, dass es dem Kultusminister nicht gelingt, die Rahmenbedingungen für Funktionsstellen attraktiv zu gestalten. Er ist gefordert, endlich wirksame Maßnahmen für eine schnellere Besetzung auf den Weg zu bringen.