
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, hat die Einbringung des Gesetzentwurfs der FDP für ein Gesetz zur Verminderung des Unterrichtsausfalls durch Lehrerfortbildung und zur Verbesserung der Fortbildung in der unterrichtsfreien Zeit wie folgt kommentiert:
Die Initiative der FDP ist gut gemeint, aber leider realitätsfern. Die ausschließliche Verlagerung von Fortbildungen in die unterrichtsfreie Zeit ist ein schönes Ziel, aber nicht umsetzbar. Unter anderem durch den Ganztagsschulausbau hat sich der Arbeitsalltag vieler Lehrkräfte verändert. Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich zunehmend gezwungen Überlastungsanzeigen zu stellen. Wer davon ausgeht, dass unterrichtsfrei mit Freizeit gleichzusetzen ist, hat keine Ahnung vom Arbeitsalltag der Lehrkräfte.
Der Fortbildungsbedarf für Lehrkräfte nimmt ebenso kontinuierlich zu wie die Aufgaben, die Lehrkräfte leisten müssen. Das Fortbildungsbudget mit 40 Euro jährlich ist wenig attraktiv, die Fortbildungslandschaft zudem zersplittert und nicht der Realität an den Schulen angepasst. Hier sind Baustellen, die zunächst bearbeitet und abgeräumt werden müssen. Insofern sehen wir der Anhörung im Kulturpolitischen Ausschuss gespannt entgegen.