Thorsten Schäfer-Gümbel unterstützt den Verein „die Fleckenbühler – gemeinnütziger und mildtätiger e.V. “ in Frankfurt

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und hessische Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel widmet seine Facebook-Aktion für besonderes gesellschaftliches Engagement in dieser Woche dem Verein „die Fleckenbühler“.„Die Fleckenbühler nehmen jeden Menschen auf, der den ehrlichen Wunsch hat, drogenfrei zu leben – sofort und ohne Bedingungen. Sie bieten eine feste Gemeinschaft für alle, die mit den Regeln einverstanden sind: keinen Alkohol, keine Drogen, keine Zigaretten und keine Gewalt. Daher danke ich den Verantwortlichen und Ehrenamtlichen, die Menschen eine zweite Chance ermöglichen", sagte Schäfer-Gümbel am Freitag.

Jede Woche stellt Schäfer-Gümbel auf seiner Facebook-Seite ein anderes bürgerschaftliches Projekt vor und wirbt für dessen Unterstützung (www.facebook.com/thorstenschaeferguembel).

Perspektiven schaffen – drogenfrei leben ist das Motto der Fleckenbühler.
1984 wurde der Hof Fleckenbühl – dessen Geschichte sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt – von der Stadt Kassel erworben. Mit vielfältiger Unterstützung konnten in den darauf folgenden Jahren die Gebäude restauriert werden. Die Landwirtschaft wurde wieder in Schwung gebracht. Der Betrieb wird nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft bewirtschaftet und ist Demeter-zertifiziert. Ein umfangreicher Neubau schaffte 1998 dringend benötigten Platz für die große Zahl hilfesuchender Süchtiger, die sich an „die Fleckenbühler“ wenden.

Heute leben und arbeiten circa 120 Erwachsene und Kinder auf dem Hof. Sämtliche anfallenden Arbeiten, von der Neuaufnahme kranker Menschen bis hin zur Bewirtschaftung der über 250 Hektar Landwirtschaftsfläche, werden selbstverantwortlich organisiert.

Neben der Landwirtschaft gibt es eine Reihe weiterer Betriebe auf dem Hof. Eine Käserei, in der die Milch der Milchkühe und Ziegen zu Rohmilchkäse verarbeitet wird, eine Töpferei, die Gebrauchskeramik herstellt und ein Umzugs- und Transportunternehmen. Sämtliche Produkte werden in eigenen Läden auf dem Hof und in Frankfurt verkauft. Alle Unternehmen werden von ehemaligen Süchtigen betrieben.

Die Fleckenbühler sind unterschiedliche Menschen, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Interessen. Unter ihnen sind Alleinstehende und Paare, Männer und Frauen – teilweise mit Kindern –, Senioren und Jugendliche. Eines eint sie: Sie alle hatten ein Suchtproblem, mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen und haben sich entschlossen, konsequent nüchtern zu leben. In der therapeutischen Gemeinschaft leben und arbeiten sie zusammen. Die Älteren helfen den neu Aufgenommenen mit ihren Erfahrungen, in der Gemeinschaft zurechtzukommen und dauerhaft ohne Drogen zu leben.

Es gibt bei auf Hof Fleckenbühl keine Ärzte und keine Therapeuten auch niemanden, der behandelt werden muss. Denn die Bewohner glauben, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, seine Probleme selbst in den Griff zu bekommen – die Gemeinschaft hilft dabei. Die eigentlichen Experten für ein Problem sind die Betroffenen selbst. Sie kennen die schwierigen Lebenssituationen aus eigener Erfahrung. Und sie sind bestens vertraut mit den Möglichkeiten der Problemlösung.

Es gelten drei Regeln für das Zusammenleben: Verzicht auf Alkohol und Drogen, keine Gewalt oder deren Androhung und es wird nicht geraucht. In Gesprächskreisen werden Probleme, die ein Einzelner mit sich selbst oder anderen hat, diskutiert und gelöst. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Förderung schulischer Bildung, beruflicher Qualifikation und Ausbildung. Das geschieht vor allem in den eigenen Betrieben. Aber auch in der Verwaltung und in anderen Bereichen gibt es viel zu tun – und viel zu lernen.

In rund 12 Berufsfeldern können sich die Bewohner qualifizieren oder eine Berufsausbildung machen, in kaufmännischen ebenso wie in handwerklichen Berufen. Für ihre weitere Zukunft ist das von entscheidender Bedeutung, denn die Reintegration Drogen- und Alkoholabhängiger hängt wesentlich von der schulischen und beruflichen Qualifizierung ab.

Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto der Fleckenbühler. Sie wollen sich nicht versorgen lassen, sondern ihr Schicksal in eigene Hände nehmen. Deshalb ist man stolz darauf, einen Teil des Etats in den eigenen Zweckbetrieben selbst zu erwirtschaften.
Rund ein Drittel der Mittel stammt aus Zuwendungen und Zuschüssen der Öffentlichen Hand. Spenden und Geldauflagen leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Etats – und zur Erfüllung einer gesellschaftlich wichtigen Aufgabe.

Weitere Informationen finden Sie unter www.diefleckenbuehler.de