
Die SPD-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitikerin Karin Hartmann hat in der Debatte im Hessischen Landtag zur Sicherung der Aufgaben von Grundschulen in Hessen Folgendes gesagt:
Die gesellschaftlichen Erwartungen und die zusätzlichen Aufgaben und Belastungen haben an keiner Schulform in den zurückliegenden Jahren so zugenommen, wie an Grundschulen. Und es ist absehbar, dass mit der Umsetzung von Inklusion und Integration und Ganztagsangeboten noch weitere große Herausforderungen warten. An keiner anderen Schulform ist der Prozentsatz von Frauen so viel höher als der von Männern, die Eingruppierung und gesellschaftliche Wertschätzung aber deutlich schlechter als in allen anderen Schulformen.
Grundschulen, als die einzigen Schulen für alle Kinder beweisen tagtäglich, dass auch ohne Selektion eine hervorragende Bildungsarbeit geleistet werden kann.
Der Pakt für den Nachmittag, bringt zwar mehr Betreuungszeit an Grundschulen, hat aber mit einem kindgerechten Ganztagskonzept, das eine Rhythmisierung des Unterrichts zur Zielsetzung hat, nur wenig zu tun.
Bislang gibt es keine Initiative des Kultusministers mit der Zielsetzung einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Hessischen Grundschulen im Gegenteil: die Arbeitsbelastung nimmt immer weiter zu. Es ist an der Zeit, im Rahmen der Diskussion bezüglich einer Reform der Lehrerausbildung endlich mit der tradierten Vorstellung aufzuräumen, dass die Besoldung umso kleiner sein darf, je jünger die Kinder sind.
Die gesellschaftlichen Herausforderungen der Verwirklichung von Inklusion im Sinne der UN-Menschenrechtskonvention, der Integration von Flüchtlingskindern und der Umbau von Grundschulen zu rhythmisierten Ganztagsschulen erfordern nicht nur leere Versprechungen, sondern einen klaren Zeit,- Ressourcen- und Finanzierungsplan. Dabei sind auch die Regierungsfraktionen gefordert, sich endlich einem gesellschaftlichen Diskurs zu stellen.