
Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angelika Löber, hat in der Aktuellen Stunde des Hessischen Landtags zum Thema Glyphosat die Haltung ihrer Fraktion wie folgt begründet:
Die aktuellen Debatten über Gesundheitsgefahren durch Glyphosat werden bei der SPD nicht zu einem Umdenken führen. Wir sind gegen eine weitere Zulassung von Glyphosat. Wir bleiben beim Nein!
Heute entscheiden die Mitglieder der Europäischen Union über die weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für erneute neun Jahre, da die bisherige Zulassung endet. Die Artenvielfalt von Pflanzen, Insekten und Vögel wird durch Pflanzenschutzmittel eingeschränkt, die biologische Vielfalt zerstört, zudem werden Pflanzen resistent gegen die eingesetzten Mittel.
Glyphosat ist ein Gift, in Kombination mit anderen Chemikalien noch giftiger. Meist sind Pflanzenschutzmittel Cocktails von 20 oder mehr Stoffen, die in der Kombination noch gar nicht untersucht wurden. Voraussichtlich sind diese Mischungen einhundert bis eintausend Mal toxischer als Glyphosat alleine.
Wir brauchen endlich unabhängige, wissenschaftliche Untersuchungen der kompletten Pflanzenschutzmittel, die Glyphosat enthalten. Es muss Geld zur Verfügung gestellt werden, um die Gesundheitsgefahren durch Pflanzenschutzmittel auf den Menschen vollständig zu untersuchen. Rückstände sind überall, nicht nur in der Nahrung und im Menschen, zu finden. Untersuchungen begrenzen sich oft auf ein Lebensmittel, aber Glyphosat ist überall.
Die Frage alleine ist nicht, ob Glyphosat krebserregend ist, sondern wie Glyphosat, das in der Landwirtschaft, im Essen, in Hygieneartikel und vielem mehr zu finden ist, in Summe wirkt und dabei Mensch, Tier und Natur schadet. Wir alle wollen toxin- und pestizidfreie Nahrung und kein Gift im Essen.
Deutschland wird sich bei der EU-Abstimmung aller Voraussicht nach enthalten. Ein wichtiger Schritt. um die weitere Zulassung zu verhindern. Natur-, Umwelt-, Tierschutz stehen für uns über wirtschaftlichen Interessen und der Schutz der Verbraucher steht an erster Stelle. Unsere Sicherheit und Gesundheit und die unserer Kinder ist das Wichtigste.