
Zum heute beginnenden öffentlichen Lesemarathon der GEW zu den Arbeitsbedingungen in Hessens Schule sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt erneut Alarm, um auf die steigende Arbeitsbelastung der hessischen Lehrkräfte und die Missstände an den Schulen hinzuweisen. Die Landesregierung und vor allem Kultusminister Lorz wären gut beraten, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen endlich im Dialog, statt konfrontativ anzugehen. Sonst werden Unterrichtsqualität, gute Betreuung und Beurteilung von Schülerinnen und Schülern weiter darunter leiden.
Die SPD-Fraktion hat bereits vor einem Jahr an die Landesregierung appelliert mit den betroffenen Lehrkräften in einen Dialog zu treten. Es ist höchste Zeit, auf Augenhöhe miteinander zu reden, um die bestehenden Probleme, auf die die Lehrkräfte dieses Mal mit einem Lesemarathon aufmerksam machen, auszuräumen. Kultusminister Lorz sollte auch seinen Konfrontationskurs in der Streikfrage aufgeben und die Disziplinarmaßnahmen zu überdenken.
Hessische Lehrkräfte haben die höchste Unterrichtsverpflichtung bundesweit. Sie sind durch Nullrunden sowie Kürzung der Beihilfe-Leistungen, durch Stellenstreichungen, durch Kürzungen in der Lehrerzuweisung an Grundschulen und gymnasialen Oberstufen, durch Stundenkürzungen für Intensivklassen oder Sozialindexstunden erheblich belastet. Das Anwachsen dienstlicher Aufgaben, die mit der angeblichen 104 Prozent Lehrerversorgung geschultert werden müssen, hinterlassen Spuren, die nicht durch Lobhudelei verschwinden.