Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Nancy Faeser hat an den zehnten Jahrestag des Mordes an Halit Yozgat am 06. April mit folgenden Worten erinnert:
Am 6. April 2016 jährt sich der NSU-Mord an Halit Yozgat zum zehnten Mal. Halit war ein junger Mann, der sein Leben noch vor sich hatte. Er war unschuldig. Er hatte niemandem etwas getan. Er musste sterben, weil er nicht in das rassistische und menschenverachtende Weltbild gewaltbereiter Neonazis passte. Zu seinem zehnten Todestag gedenken wir seiner und fühlen mit seinen Angehörigen.
Der NSU-Mord an Halit Yozgat ist für uns Warnung und Auftrag gleichermaßen. Rassismus und rechtsextreme Gewalt existiert in Deutschland weiter. Diese dürfen nicht verharmlost werden, sondern müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln konsequent bekämpft werden. Darüber hinaus zeigt die NSU-Mordserie bundesweit massive Fehler deutscher Sicherheitsbehörden. Die bis dahin in Deutschland nicht für möglich gehaltene rassistische Mordserie hat sowohl im Bereich der strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, als auch im Bereich rechtsstaatlicher Verantwortung viele Fragen aufgeworfen.
Wir schulden es den Angehörigen der Opfer und auch der Öffentlichkeit, so viele Fragen wie irgendwie möglich zu beantworten, um das Vertrauen in den Rechtsstaat wiederherzustellen. Gerade bei uns in Hessen gibt es viele offene Fragen zur Rolle des am damaligen Tatort anwesenden Verfassungsschützers Andreas Temme. Deshalb fordere ich alle Kolleginnen und Kollegen im Hessischen NSU-Untersuchungsausschuss auf, sich konstruktiv in die Aufklärungsarbeit einzubringen.