Gerhard Merz: Um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern, braucht es mehr als Akademisierungsschelte

Der stellvertretende bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gerhard Merz hat die heutige Pressekonferenz der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) zur Neuorientierung des Bildungssystems wie folgt kommentiert:

„Die VhU-Forderungen nach einer Neuorientierung des Bildungssystems und einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel hin zu einer realistischen Abwägung der Bildungswege sind nicht neu. Den „Akademisierungswahn“ anzuprangern, greift zu kurz. Um die Verschiebung zwischen akademischer und beruflicher Bildung, die sich zugunsten von Abitur und Studium verschoben hat, auszutarieren, sind die Unternehmen in besonderem Maße gefordert.

Sie müssen den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und den Lehrkräften die Attraktivität der dualen Berufsausbildung besser vor Augen führen, ihnen Chancen und Möglichkeiten deutlicher aufzeigen und jungen Menschen Perspektiven bieten. Trotz des Erfolgs des Dualen Systems ist der Fachkräftemangel seit langem eine Tatsache, die mit Schelte und Lamentieren nicht lösen ist. Den Kultusminister aufzufordern, die vollschulische Ausbildung zurückzufahren, hält die SPD-Fraktion für nicht zielführend. Vielmehr muss es darum gehen, die beruflich orientierte duale Ausbildung und die akademische Ausbildung stärker zu verzahnen und Theorie und Praxis besser miteinander zu verbinden.“