
Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und hessische Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel widmet seine Facebook-Aktion für besonderes gesellschaftliches Engagement in dieser Woche dem Kunstasyl in Berlin. Die Berliner Künstlerin Barbara Caveng und das Team Kunstasyl stellen sich seit Februar 2015 gemeinsam mit den Bewohnern einer Spandauer Unterkunft für Asylsuchende der Frage nach der Schaffung von Gemeinschaft. Kunstasyl möchte den Blick auf die Geflüchteten verändern und schafft dies in eindrucksvoller Weise", sagte Schäfer-Gümbel am Freitag.
Jede Woche stellt Schäfer-Gümbel auf seiner Facebook-Seite ein anderes bürgerschaftliches Projekt vor und wirbt für dessen Unterstützung (www.facebook.com/thorstenschaeferguembel).
Menschen mit ungeklärtem Status wollen keine Zuweisung in ein Heim, sie kämpfen um selbst bestimmten Raum, Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit arbeiten zu dürfen. Innerhalb der letzten Monate hat sich die Brisanz der Unterbringung von Zuwanderern in einen Kampf um Raum gewandelt. Viele Menschen leben oft jahrelang sozial isoliert in Heimen, weil sie keine Wohnung finden, andere landen auf der Straße, tauchen ab. Containersiedlungen werden errichtet und Zelte aufgestellt.
Die Fragen, die sich stellen: Wie kann das Wohnen – im Gegensatz zur "Unterbringung"- von Geflüchteten selbst mitgestaltet werden? Wie können vorhandene Strukturen verändert, ergänzt und erweitert werden und wie gelingt es, die Geflüchteten/Asylbewerber an der Gestaltung dieses Raumes zu beteiligen? Welche Konzepte und Handlungsstrategien können über den Katalysator der künstlerischen Arbeit gemeinsam von Ansässigen und Einwanderern entwickelt werden, um die provisorische Situation des Ankommens in ein integriertes Bleiben zu verwandeln? Hier setzt Kunstasyl an. Circa 100 Menschen leben in einem Wohnheim in der Staakener Straße in Berlin-Spandau. Das Heim ist ein Ort der Unterbringung, es bietet Platz, aber keinen Raum, der sich definiert – zur Kommunikation, zum Spiel, oder zur Begegnung mit der ansässigen Bevölkerung.
Das Heim und seine Bewohner durch künstlerischen Aktionen und Eingriffen sichtbar zu machen und die Kommunikation nach innen und außen zu stärken, ist Ziel des Projektes von Kunstasyl. Das Heim wird zu einem performativen Ort von Geschehen und Verwandlung und öffnet sich nach außen.
Mit den Bewohnern werden Ideen zur Gestaltung des Umfeldes entwickelt, deren Umsetzung gemeinsam geplant und durchgeführt wird. Dabei werden stets Kooperationen mit Initiativen, Institutionen und Einzelpersonen zwischen Heimatlosen und Beheimateten angestrebt. Die gewählten Ausdrucksformen und Strategien sind breitgefächert: In den vergangenen Monaten haben Kunstasyl und die Bewohner und Bewohnerinnen Veränderungen des Außenbereiches des Heimes vorgenommen, einen Garten angelegt, der mit Sitzmobiliar und Sandkasten einen Ort der Kommunikation nach innen und außen bietet, Performances erarbeitet, Interventionen im öffentlichen Raum durchgeführt, gemeinsam Ausstellungen konzipiert und Vorträge gehalten. Es wird gezeichnet, gestrickt, gebaut, gekocht, kommuniziert. Seit Beginn 2016 kooperiert Kunstasyl mit dem Museum Europäischer Kulturen Berlin. Es wurde ein Konzept für eine gemeinsame Ausstellung entwickelt: Dabei werden BewohnerInnen zu Co-KuratorInnen.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://kunstasyl.net