
Die Sprecherin für Justizvollzug der SPD-Landtagsfraktion Heike Hofmann hat eine Ausweitung der psychologischen Dienste in den hessischen Justizvollzugsanstalten gefordert. Anlass ist der heute in der Sitzung des Unterausschusses Justizvollzug behandelte SPD-Berichtsantrag zu Suiziden in der Justizvollzugsanstalt Frankfurt III. Inhaftierte sind immer einer sehr starken psychischen Belastung ausgesetzt. Es muss sichergestellt sein, dass in dieser Situation eine quantitative und qualitativ ausreichend psychologische Betreuung stattfindet. Es müssen Regelungen und Vorsorge getroffen werden, dass Suizide verhindert werden können, sagte Hofmann am Mittwoch in Wiesbaden.
Die SPD setze sich seit Jahren für eine Ausweitung der Betreuung psychisch erkrankter Inhaftierter ein. Wir haben erreicht, dass sich die Landesregierung endlich mit der Thematik auseinandersetzt. Sie führt seit Anfang letzten Jahres Gesprächen mit Fachleuten über die ausreichende psychische und psychiatrische Versorgung von Gefangenen und hat hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese Gespräche müssen bald zu einem Abschluss gelangen, um die Situation tatsächlich zu verbessern, so die SPD-Abgeordnete.
Aber auch die grundsätzliche Personalbesetzung die Justizvollzugsanstalten müsse verbessert werden. Ein Personalabbau von 89 Stellen im allgemeinen Vollzugsdienst, wie er in diesem Haushaltsjahr durchgeführt wird, ist kontraproduktiv. Es hat sich gezeigt, dass aufgrund eines krankheitsbedingten Personalausfalls eine Inhaftierte, die am selben Tag Suizid beging, viel zu früh eingeschlossen wurde. Dies sollte der Landesregierung zu denken geben, sagte Hofmann.