
Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Corrado Di Benedetto hat angesichts der heutigen Vorstellung des hessischen Integrationsmonitors darauf hingewiesen, dass die Bildungsabschlüsse von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund nach wie vor deutlich hinter den von Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund zurückblieben. Unser Bildungssystem ist nicht darauf ausgerichtet, Kindern, die von Seiten des Elternhauses nicht die nötige Unterstützung erfahren, zu einem guten Abschluss zu verhelfen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Quote von Abiturienten ohne Migrationshintergrund doppelt so hoch ist wie bei solchen mit Migrationshintergrund. Zudem verlassen doppelt so viele junge Menschen mit Migrationshintergrund die Schule ohne Abschluss als solche ohne Migrationshintergrund, sagte Di Benedetto am Mittwoch in Wiesbaden.
Diese Benachteiligung setze sich im Berufsleben fort. Das Armutsrisiko von Personen mit Migrationshintergrund ist nach wie vor deutlich höher als der Personen ohne Migrationshintergrund. Das Haushaltsnettoeinkommen ist im Schnitt für Personen mit Migrationshintergrund niedriger. Sie sind öfter auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Deshalb ist es wichtig, im Bereich der Bildung anzusetzen, so der SPD-Abgeordnete. Er begrüßte in diesem Zusammenhang, dass die Inanspruchnahme der Kindertagesstätten bei Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sich auf einem ähnlichen Niveau befinde.
Positiv sei aus Sicht der SPD zu vermerken, dass mittlerweile über 90 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund fast ausschließlich die deutsche Sprache verwenden. Das war vor zehn Jahren noch deutlich anders. Diese Entwicklung begrüßen wir, so Di Benedetto.
Dennoch bleibe viel zu tun. Wir müssen jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die hier geboren werden und aufwachsen, die gleichen Chancen geben wie denjenigen ohne Migrationshintergrund. Dazu brauchen wir bessere, beziehungsweise andere Bildungsangebote, mehr echte Ganztagsschulen im Elementarbereich und in den weiterführenden Schulen, sagte der integrationspolitische Sprecher.