Christoph Degen: Landesregierung muss aus Protesten der Lehrkräfte für bessere Arbeitsbedingungen Konsequenzen ziehen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen hat die Klagen von Lehrkräften über die zunehmende Arbeitszeitbelastung als „alarmierend“ bezeichnet. „Die Unterschriftenaktion der Gewerkschaft GEW für gute Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung ist ebenso wie der Streik im Juni ein probates Mittel, um auf die Probleme aufmerksam zu machen. Die Landesregierung muss dringend in einen Dialog über Arbeitsbedingungen und Besoldung mit der GEW und den Lehrerverbänden treten, um Konsequenzen aus den Hilferufen der Lehrkräfte zu ziehen“, sagte Degen am Donnerstag in Wiesbaden.

Die etwa 10.000 Unterschriften von Lehrerinnen und Lehrern, die innerhalb kurzer Zeit zusammengekommen seien, machten deutlich, wie groß die Unzufriedenheit unter den Lehrkräften an den hessischen Schulen derzeit sei. Es gebe in der Tat gravierende Veränderungen im Schulalltag, unter anderem durch den Ganztagsschulausbau, die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Zunahme von Dokumentationspflichten, Konzept- und Koordinierungsaufgaben, die zu einer zunehmenden Belastung für Lehrerinnen und Lehrern führe.

Die SPD-Fraktion teile die Forderung nach der Rücknahme der Pflichtstundenerhöhung und bleibe auch dabei, dass die Mittel für das zusätzliche unterstützende Personal haushalterisch abzusichern ist. Zum Problem der Verweise und Disziplinarverfahren, die gegen streikende Lehrerinnen und Lehrer eingeleitet wurden, habe die SPD-Fraktion erst diese Woche eine Kleine Anfrage (Drucksache 19/2907) in den Hessischen Landtag eingebracht.