
Die frauenpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, hat aus Anlass des bevorstehenden Gedenktag Nein zu Gewalt an Frauen zur Unterstützung der diesjährigen Aktion von Terre Des Femmes STOP Frühehen aufgerufen. Millionen von Mädchen werden in den nächsten Jahren vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet sein, viele davon werden noch nicht einmal 15 Jahre alt sein. Die Folgen für die Mädchen sind grausam und verheerend.
Minderjährige Ehefrauen sterben laut einem Bericht des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) häufiger bei der Geburt ihrer Kinder: Schwangerschaft ist für 15 19-jährige Frauen weltweit Todesursache Nummer eins. Da sie meist die Schule nicht mehr besuchen dürfen, erlangen sie keinen Bildungsabschluss und bleiben abhängig vom Ehemann. Zudem sind minderjährige Ehefrauen häufiger von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen als Frauen, die nach ihrem 18. Geburtstag heiraten. Es kann nicht sein, dass wir tatenlos mit ansehen, wie junge Mädchen aus armen Regionen als Handelsware angesehen und für einen hohen Brautpreis verkauft werden, um der Familie Geld einzubringen, so Gnadl. Ohne Bildungschancen geraten die Frauen und häufig auch ihre Kinder in einen Teufelskreis der Armut.
Da in manchen Traditionen und patriarchalischen Wertvorstellungen die Braut jungfräulich sein müsse, werde sie in vielen Ländern nicht nur zu jung verheiratet, sondern zusätzlich auch noch an ihren Genitalien verstümmelt. Das sei ein besonders abscheulicher und menschenfeindlicher Aspekt der Kinderheirat.
Lisa Gnadl fordert die weltweite Ächtung und Abschaffung von Frühehen. Eine Hochzeit im Kindesalter zerstört die Chancen junger Mädchen auf Bildung, gefährdet ihre Gesundheit und behindert ihre persönliche Entwicklung, sagt Lisa Gnadl, machen Sie mit bei der Fahnenaktion und bei der Unterschrifteninitiative von Terre Des Femmes.