Gerhard Merz: Landesregierung muss mit Wohlfahrtsverbänden zusammenarbeiten

Der sozialpolitische Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, Gerhard Merz, hat die Forderung der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände nach einem Ausbau der unabhängigen Ombudsstelle unterstützt. „Es wäre für mich unverständlich, wenn die Landesregierung nicht auf den bestehenden Strukturen der Beratungsstelle aufbaut. Es ist bereits ein breites Netzwerk an ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern, sowie einer Juristin für rechtliche Fragen vorhanden. Dieses Team muss noch erweitert werden. Die Liga der Wohlfahrtsverbände hat mehrfach ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert. Die Landesregierung wäre gut beraten, die Kooperation zu suchen und mit Landesmitteln die bereits bestehenden Strukturen der Ombudsstelle zu vertiefen und auszubauen“, sagte Merz am Dienstag in Wiesbaden.

Die Liga der Freien Wohlfahrtsverbände hat in einer Pressekonferenz am Dienstag eine mögliche Perspektive für die Zukunft der Ombudsstelle vorgestellt. So soll zum 1. Januar 2016 ein Trägerverein gegründet werden, der die Beratungsstelle finanziert und seine Unabhängigkeit garantiert. „Dieses Vorhaben unterstützt die SPD-Fraktion nachdrücklich“, so Merz.

Demgegenüber sehe man die bisherigen diesbezüglichen wolkigen Absichtserklärungen der Landesregierung mit Skepsis. „Die Landesregierung will ganz offensichtlich keine Anlaufstelle für Hilfe im Einzelfall. Das ist aber die zentrale Funktion einer Ombudsstelle“, so der SPD-Politiker.

An die seit 2012 bestehende Beratungsstelle wenden sich viele Kinder und Jugendliche mit Problemen in Einrichtungen oder Pflegefamilien. Die Fragen der jungen Menschen betreffen vor allem die Unsicherheit bei eigenen Rechten, der Verletzung der Privatsphäre oder Gewalttaten.