Dr. Daniela Sommer: Landesregierung versagt bei der Schaffung von altersgerechten Wohn- und Versorgungsstrukturen

Die pflege- und seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer hat die hessische Landesregierung für die mangelnde Bereitstellung von altersgerechten Wohn- und Versorgungsstrukturen kritisiert. Dies gehe aus der Beantwortung von zwei Kleinen Anfragen (Drucksachen 19/2316, 19/2317) der SPD an die Landesregierung hervor. „Da die Landesregierung bereits im Juli auf fast alle Fragen die Antworten schuldig geblieben ist, haben wir Nachfragen gestellt. Leider ohne Erfolg. Die Landesregierung macht sich in ihren Antworten immer noch einen schlanken Fuß. Leider beinhalten die Antworten keinen neuen Informationsgehalt, es sind lediglich Wiederholungen des bereits Bekannten. Die Landesregierung geht nicht auf die Bedürfnisse und Belange von älteren Menschen, bei all den beschriebenen Projekten wie der sozialen Wohnraumförderung, diverser Förderprogramme für Städtebauförderung oder Stadtentwicklung, ein. Bedarfsgerechte, altersgerechte Wohn-, Versorgungs- und Pflegestrukturen in Hessen verschwinden so in den diversen Förderkatalogen – eine explizite Berücksichtigung scheint hier nicht gewünscht zu sein“, sagte Dr. Sommer am Dienstag am Rande der Klausurtagung der Fraktion in Rotenburg.

Die Expertinnen und Experten seien sich einig, dass Lebens- und Versorgungsformen für das Alter im Zuge des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung zunehmen würden. Im höheren Alter würden das Wohnen und das Wohnumfeld zu den wichtigsten Dimensionen, die die Lebensqualität, die eigene Identität und Eigenständigkeit beeinflussen. Dies bedeute, dass die Lebensqualität in hohem Maße mit der Qualität des Wohnens und des Wohnumfeldes zusammenhänge. Wer für altersgerechten, barrierefreien Wohnraum sorge, beherzige den Grundsatz „ambulant vor stationär“ und ermögliche ein längeres Leben in der eigenen Häuslichkeit.

Ihrer Aufforderung, aktiv zu werden und eine solide Planung für altersgerechten Wohnraum vorzulegen, habe sich die Landesregierung erneut entzogen. „Wir müssen aber den Bedarf ermitteln, damit in allen Regionen Hessens etwas getan werden kann, um altersgerechte Versorgungsstrukturen zu etablieren. Wer jetzt nicht handelt, vernachlässigt sträflich die Bedürfnisse der älteren Generation. Deshalb werden wir nicht locker lassen und an dem Thema dran bleiben“, sagte Dr. Sommer.