
Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Regine Müller hat sich über die Zahl der in Tierversuchen verwendeten Tiere besorgt gezeigt. Für das Jahr 2013 handelt es sich um rund 3 Millionen Tiere in Deutschland und etwa 250.000 Tiere in Hessen. Wenn nun CDU und Grüne den sogenannten 3R-Ansatz zur Verringerung, Verbesserung und Ersetzung von Tierversuchen im Hochschulgesetz festschreiben und zwei Stiftungsprofessuren zu diesem Ansatz einrichten wollen, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Er reicht aber bei weitem nicht aus, sagte Müller am Donnerstag in Wiesbaden.
Müller wies darauf hin, dass andere Bundesländer in diesem Bereich mehr leisten würden. So bestehe etwa in Nordrhein-Westfalen ein Zentrum für tierversuchsfreie Verfahren, das von Fachvertretern und auch den dortigen Grünen als Meilenstein gefeiert werde. Auch eine feste Förderung für die Entwicklung solcher Verfahren, wie sie Baden-Württemberg mit 400.000 Euro praktiziere, hält die SPD-Politikerin in Hessen für wünschenswert und sinnvoll. Dazu wäre es allerdings nötig gewesen, dass die Landesregierung auch etwas Geld in die Hand nimmt. Ich möchte betonen: Tierschutz genießt in Hessen Verfassungsrang. Wir können und dürfen es uns bei diesem Thema nicht einfach und auch nicht billig machen, so Müller.
Dies setzt sich natürlich auch bei den Kontrollbehörden vor Ort fort: Wenn den Landkreisen und Städten finanziell das Wasser bis zum Hals steht, können Kontrollnetze schwerlich so dicht gestrickt sein, wie wir uns das wünschen. Auch hier trägt die Landesregierung eine Verantwortung zur auskömmlichen Finanzierung der kommunalen Ebene, sagte die SPD-Abgeordnete.
Langfristig, so Müller, müsse es darum gehen, alle Tierversuche überflüssig zu machen und etwa durch Computersimulationen zu ersetzen. Wir haben es schließlich mit empfindungsfähigen Lebewesen zu tun, die um ihrer selbst willen schützenswert sind. Es ist völlig inakzeptabel, dass wir diese Lebewesen in Millionenzahl wie Sachen behandeln, so Müller.