Thorsten Schäfer-Gümbel unterstützt die Flüchtlingsinitiative „mygrade“

Jede Woche stellt Schäfer-Gümbel auf seiner Facebook-Seite ein anderes gemeinnütziges Projekt vor und wirbt für dessen Unterstützung (www.facebook.com/thorstenschaeferguembel).

Das Beispiel von Kriegsflüchtlingen, die relativ schnell und einfach zu einem Aufenthaltstitel und einer damit verbundenen Arbeitserlaubnis kommen, zeigt, dass gerade die qualifizierten und in ihren Heimatländern beruflich erfolgreichen Flüchtlinge keine Rückkehrperspektive in ihr Heimatland sehen. Sie haben dort nicht nur Krieg und Vertreibung erlebt, sondern auch den Verlust von Arbeit und Unternehmen, von Vermögen, Eigentum und Grund und Boden, und damit auch die vollständige Entwertung ihres einstigen sozialen Status sowie ihres Selbstverständnisses als Mitglied einer Gesellschaft.

Die Initiative „mygrade“ hat sich zum Ziel gesetzt, hier anzusetzen und bietet Flüchtlingen individuelle Gespräche, in denen anhand der Lebensläufe der Flüchtlinge die Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt realistisch eingeschätzt werden sollen, um dann mit möglichst umfangreichen Informationen in Bezug auf Qualifikationen und Berufserfahrungen Möglichkeiten einer Anerkennung – z.B. nach dem „foreign skills approval“-Verfahren der IHK – zu bewerten und diesen Antrag zu begleiten. Mit den Flüchtlingen werden individuelle Möglichkeiten qualifikationsgerechter oder auch qualifikationsfremder Hospitationen, Praktika oder, im besten Fall sogar vollwertiger Arbeit, bewertet.

In einem nächsten Schritt will „mygrade“ den Flüchtlingen existierende berufliche Netzwerke öffnen. Dies soll geschehen, indem der bereits vorhandene Pool hilfsbereiter deutscher Teilnehmer erweitert wird. Dem Netzwerk werden im Rahmen eines Empfehlungsmanagements je nach Hilfsbereitschaft und Hilfsmöglichkeiten einzelne Lebensläufe weitergeleitet, was ermöglicht, mit einzelnen Flüchtlingen weiter deren berufliche Möglichkeiten zu beraten und einen ersten Schritt in das Arbeitsleben durch eine Einladung zum „Mitlaufen in der Firma“ zu ermöglichen oder ihnen ein Praktikum anzubieten.

Der erste Schritt in die Arbeitswelt vereint in seiner Wirkung alle denkbaren Integrationsschritte, d.h. in Bezug auf den Spracherwerb, die Kenntnis der branchenspezifischen und allgemeinen Arbeitsmarktstrukturen, der deutschen Arbeitskultur, den Aufbau weiterer Kontakte, das Gefühl des Willkommenseins und der Werthaftigkeit für die Gesellschaft. Gerade gut ausgebildete und motivierte Flüchtlinge können hier eine Vorbildfunktion übernehmen, anderen Flüchtlingen den richtigen Weg aufzuweisen und damit für eine offenere und buntere Gesellschaft zu sorgen.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.mygrade.net