
Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und hessische Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel unterstützt in dieser Woche auf Facebook die Initiative NSU-Watch. Die NSU-Mordserie braucht Aufklärung und das Projekt NSU-Watch leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Information der Öffentlichkeit, sagte Schäfer-Gümbel am Freitag.
Jede Woche stellt Schäfer-Gümbel auf seiner Facebook-Seite ein anderes Projekt vor und wirbt für dessen Unterstützung (www.facebook.com/thorstenschaeferguembel).
Die rassistische Mordserie des Nationalsozia¬listischen Untergrunds (NSU) markiert eine Zäsur in der bundesrepublikanischen Geschichte. Die Taten des NSU, sein Netzwerk und die Rolle der Behörden sind noch lange nicht aufgeklärt. NSU-Watch wird von einem Bündnis aus rund einem Dutzend antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet getragen, die seit über einem Jahrzehnt an dem Themenkomplex arbeiten.
Der Kern der momentanen Arbeit von NSU-Watch ist die Beobachtung des Strafprozesses am Oberlandesgericht in München. An jedem Verhandlungstag sind Beobachter und Beobachterinnen im Gerichtssaal und berichten über Twitter (@nsuwatch) und erstellen detaillierte Protokolle.
Für die Dokumentation der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind regionale NSU-Watch-Gruppen gebildet worden. Mit ihren zwei- bis dreisprachigen Veröffentlichungen macht NSU-Watch den Prozess auch einer türkischsprachigen beziehungsweise internationalen Öffentlichkeit zugänglich und vernetzen sich auch über den deutschen Kontext hinaus, um den Blick für Rassismus und Rechtsterrorismus zu schärfen.
Neben den Protokollen der Verhandlungstage ist die Vermittlung von Wissen über Neonazis und den NSU die zentrale Aufgabe der Arbeit. NSU-Watch hat Zugang zu umfangreichem Wissen über die neonazistische Szene und die im NSU involvierten Strukturen.
Seit zwei Jahren wird die Arbeit von NSU-Watch durch private Spenden finanziert, um unabhängig und zuverlässig arbeiten zu können. Aus diesem Grund wird dringend Geld benötigt, um mindestens das Ende des Prozesses in München begleiten zu können.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.nsu-watch.info