Dr. Daniela Sommer: Pflegekräfte besser unterstützen – mehr zeitliche und personelle Ressourcen für die Pflege notwendig

Die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Daniela Sommer hat eine bessere Unterstützung für die in der Pflege Tätigen gefordert. „Knapp ein Drittel der in der Pflege Tätigen fühlen sich emotional erschöpft und befinden sich an der Schwelle zum Burnout. Auch der Stressreport 2012 zeigt, dass gerade das Berufsfeld der Pflege hohe psychosoziale Arbeitsbelastungen sowie erhebliche körperliche Anforderungen aufweist. Pflegekräfte gehen oftmals früher in Rente oder wechseln das Berufsfeld. Hier wird der Zusammenhang zwischen der Aussage im Stressreport sowie der schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege deutlich. Pflegekräfte leisten täglich wertvolle Arbeit für pflegebedürftige Menschen. Dafür brauchen sie Zeit! Aber auch personelle Ressourcen, um den Ansprüchen einer qualitativen Pflege gerecht zu werden“, sagte Dr. Sommer am Montag in Wiesbaden.

Im Zuge der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD befürworte auch Dr. Sommer den Bürokratieabbau in der Pflege. Jedoch sei diese Maßnahme lediglich ein Thema, um die Belastungen im Pflegealltag zu reduzieren.
„Die Anforderungen an die Pflege werden immer komplexer. Steigende Fallzahlen und ältere Patienten, die mehr Pflegebedarf haben, sind nur zwei Aspekte der gestiegenen Anforderungen“, so die Sozialpolitikerin.

Die SPD hoffe, dass die Landesregierung ihren Worten tatsächlich Taten folgen lasse und für verbesserte personelle Ressourcen sorgen werde. „Derzeit hält die gefühlte personelle Ausstattung im Pflegebereich nicht den Erwartungen Stand. Im Gegenteil: In vielen hessischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird Personal abgebaut. Pflegekräfte sowie die Gewerkschaft schlagen Alarm und fordern Personalmindeststandards ein. Diese sind auch dringend notwendig“, sagte Dr. Sommer.

Bei der dünnen Personaldecke sei das „Einspringen“ alltäglich, Überstunden sammelten sich an und eine verlässliche Planung der Freizeit sei kaum möglich. Dr. Sommer kritisierte, dass es ohne zusätzliche finanzielle Mittel weder mehr Personal noch eine bessere Bezahlung gebe. „So dreht sich die Diskussion um die Rahmenbedingungen in der Pflege und schließlich um den Fachkräftemangel letztlich im Kreis. Die Arbeitsbedingungen hinsichtlich des Stressreports und der Gesundheitsförderung müssen verbessert werden, um in der Pflege Tätige zu stärken und zu unterstützen. Es braucht Gesetze, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dauerhafter Überlastung, Unfällen und Berufskrankheiten schützen“, so die SPD-Landtagsabgeordnete.