Uwe Frankenberger: documenta muss frei von politischen Einflüssen bleiben

Der SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Frankenberger hat in der Plenardebatte im Hessischen Landtag auf die über 60jährige Erfolgsgeschichte der renommierten Kunstausstellung documenta hingewiesen, die mit dem damaligen künstlerischen Leiter Arnold Bode begann. „Mit 130 000 Besuchern war schon die erste documenta für diese Zeit ein sehr großer Erfolg. Das „Museum der 100 Tage“, wie die documenta auch genannt wird, erfreut sich spätestens seit dem Jahr 1992 auch bei den Einwohnern Kassels großer Beliebtheit und unterstreicht den weltoffenen Charakter der nordhessischen Großstadt“, sagte Frankenberger am Mittwoch in Wiesbaden.

Der SPD-Abgeordnete begrüßte den Vorstoß des jetzigen Wissenschaftsministers, die Zeit „zwischen den Ausstellungen“ mit der Aufwertung des documenta-Archivs und einer finanziellen Unterstützung durch das Land zu nutzen. „Während die schwarz-gelbe Vorgängerregierung sich hier hauptsächlich durch Nichtstun und Aussitzen hervortat, bewegt sich jetzt endlich etwas in Sachen documenta-Archiv“, so Frankenberger.

Der Kasseler Sozialdemokrat erinnerte außerdem an den „untauglichen Versuch der Kasseler CDU“, politisch Einfluss auf den künstlerischen Leiter der documenta zu nehmen. „Jeder künstlerische Leiter hat in der Geschichte der documenta eigene Akzente gesetzt, konnte Kunst in Kassel unabhängig und frei in Szene setzen und arbeiten“, sagte Frankenberger. Diese Attribute seien Markenzeichen der bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst und gleichzeitig auch das Geheimnis ihres Erfolges mit zuletzt fast 900 000 Besuchern. „Es ist gut, dass der jetzige Wissenschaftsminister ebenfalls kürzlich darauf hingewiesen hat, dass die Politik die Freiheit der Kunst in einer beispiellosen Weise achten muss“, sagte der Sozialdemokrat, der sich auf das große Bürgerfest zur 60jährigen Geschichte der documenta am 18.Juli 2017 in Kassel und auf die documenta 14 im Jahr 2017, freue.