
Ist Hessen auf den Wolf vorbereitet, hat der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Heinz Lotz in einer Kleinen Anfrage die Landesregierung um Auskunft gebeten. Die nun vorliegende schriftliche Antwort ist für den SPD-Landtagsabgeordneten eine große Enttäuschung. Selten habe ich eine Antwort der Landesregierung erhalten, die dermaßen mit Behauptungen gefüllt ist, wie bei dieser Kleinen Anfrage. Kaum eine Antwort des Umweltministeriums auf die acht Fragen sind korrekt, geschweige denn konkret beantwortet worden. Ganz offensichtlich wurde das Umweltministerium von der Wiederkehr des Wolfes völlig überrumpelt und windet sich nun in der Beantwortung einfachster Fragen, sagte Lotz am Dienstag in Wiesbaden. Aus diesem Grund hat der SPD-Politiker nun eine erneute Anfrage an die Landesregierung gestellt, die konkrete Antworten einfordert.
Bereits die Erklärung, die Wahrscheinlichkeit einer Wiederansiedlung des Wolfes in Hessen sei unwahrscheinlich, sei durch keine Fakten belegt. Aus der Zahl der überfahrenen Wölfe auf einen ungeeigneten Lebensraum zu schließen, ist schlichtweg unzulässig. Man denke nur an die vielen überfahrenen Rehe, Wildschweine, Füchse oder andere Wildtiere: Sagt das Ministerium auch hier, Hessen biete ihnen keinen geeigneten Lebensraum? Diese Aussage ist schlichtweg Quatsch, sagte Lotz. Kurz- und mittelfristig sei im waldreichen Hessen weiter mit dem Nachweis zumindest einzelner Wölfe zu rechnen und hier sei das Land in der Pflicht, sich angemessen darauf vorzubereiten.
Die Rückkehr des Wolfes in Hessen stößt bei den Menschen auf unterschiedliche Reaktionen. Zum einen ist Vorfreude und Faszination für das Tier zu erkennen, zum anderen aber auch Verunsicherung und Ablehnung. Wie kommt die Staatssekretärin Dr. Tappeser dazu, auf meine Frage, wie die Landesregierung die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen möchte zu antworten, die Akzeptanz sei ja bereits gegeben. Hier macht sie es sich ein bisschen einfach, so der SPD-Abgeordnete.
Auch existiere in Hessen laut Lotz kein methodisches und systematisches Wolfsmonitoring. Aktuell würden lediglich zufällig erhaltene Informationen ausgewertet. Diese peinlichen Antworten aus dem zuständigen Fachministerium lässt aktuell nur einen Schluss zu: Es existiert kein hessischer Plan für eine erfolgreiche Wiederansiedlung des Wolfes und der Akzeptanz seitens der Bevölkerung, so der SPD-Landtagsabgeordnete der ankündigte, dass die SPD-Landtagsfraktion einen Antrag für den Umgang und die Akzeptanz für die Wölfe in Hessen stellen werde.