Christoph Degen: Symbolprojekte können Ausbau echter Ganztagsschulen nicht ersetzen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen hat die Kommunikation der Pläne des Kultusministers Lorz zum Thema Ganztagsschulen als „eigenwilligen Stil“ bezeichnet. „Wir freuen uns natürlich für die Blücher-Schule, dass sie nun endlich ihre lange gehegten Ganztagsschulpläne umsetzen kann. Es gibt aber eine große Zahl an Schulen in Hessen, die ähnliche Konzepte umsetzen wollen, die dieses aber weiterhin nicht können. Um wirklich in den Nutzen der Vorteile von echten Ganztagsschulen für das Bildungssystems zu kommen, braucht es aber mehr als einzelne Symbolprojekte. Die SPD fordert ein klares, mit Stellen und Zeitplan hinterlegtes Konzept, dass die Einführung von Ganztagsschulen für die kommenden Jahre festschreibt. Mit einem bildungspolitischen Null-Summen-Spiel wird der Bildungsgipfel sicher nicht gerettet“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande der SPD-Klausurtagung in Berlin.

Die SPD wundere sich besonders darüber, dass der Minister erst eine Woche nach der Sitzung des Bildungsgipfels mit seinen Plänen aufwarte. „Wir haben in der Sitzung explizit nach den Konzepten im Bereich Ganztagschule gefragt und darauf keine Antwort bekommen. Stattdessen kommt der Minister heute mit einer Kurskorrektur um die Ecke, von der die Gipfelteilnehmer über die Medien erfahren. Wir können uns dieses Vorgehen nur dadurch erklären, dass der Minister kein Interesse an weiteren Gesprächen mehr hat. Mit dem Bildungsgipfel wird das so nichts“, so Degen.

Die SPD berate bei ihrer Klausur auch über das weitere Verfahren beim Bildungsgipfel. „Da sind solche kommunikativen Fehltritte nicht besonders hilfreich“, sagte Degen.