
Spätestens als zum Jahreswechsel stundenlang der ärztliche Bereitschaftsdient nicht erreichbar war, musste man einsehen, dass die aus rein ökonomischen Gründen durchgeführte Reform des Ärztlichen Notdienstes gescheitert ist, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Spies am Mittwoch in Wiesbaden.
Eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion habe bereits im März gezeigt, dass die Einführung eines zentralen Callcenters und die Konzentration des ärztlichen Bereitschaftsdienstes auf wenige Standorte nicht funktionieren. Fehlsteuerung und ein Ausweichen auf den Rettungsdienst mit lediglich leichten Krankheiten sind die Folge. Dies führt dazu, dass der Rettungsdienst belegt ist, wenn ernstere Notfälle auftreten, so der SPD-Gesundheitsexperte.
Die SPD unterstütze daher die Forderung nach einer Anhörung im Hessischen Landtag. Wir müssen Ärztlichen Notdienst und Rettungsdienst organisatorisch zusammenführen, so Dr. Spies. Nachwuchsprobleme der Allgemeinmedizin löse man nicht auf die bisherige Weise. Wenn Medizinstudenten früh herangeführt werden und die die Funktionäre aufhören, Schauermärchen über die Situation der Ärzte zu erzählen, dann erreichen wir sehr viel mehr ohne wie jetzt die Versorgung zu verschlechtern, so der SPD-Politiker.