Die hessische SPD-Landtagfraktion trauert um die ehemalige Landtagsabgeordnete Erika Fleuren, die im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Mit Erika Fleuren verlieren wir eine engagierte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und Inklusion, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel am Montag in Wiesbaden.
Die von Geburt an blinde Politikerin habe mit großer Leidenschaft, Scharfsinn, Herzenswärme und Humor ganz besonders für die Anliegen von Menschen mit Behinderung gestritten, sagte Schäfer-Gümbel weiter. Als Wiesbadener Landtagsabgeordnete habe sie von 1994 bis 2003 vielen sozialpolitischen Debatten ihren Stempel aufgedrückt. Barrierefreiheit, das Verbot von Benachteiligungen, Teilhabe und Selbstbestimmtheit waren zentrale Begriffe ihrer temperamentvollen Reden, mit denen sie sich auch über Fraktionsgrenzen hinweg großen Respekt erworben hat.
Erika Fleuren, am 1. September 1940 in Wuppertal geboren, hatte nach dem Besuch der Blindenstudienanstalt in Marburg die Beamtenlaufbahn für den gehobenen Dienst eingeschlagen und unter anderem im Hessischen Sozialministerium und im Hessischen Versorgungsamt gearbeitet. Sie gehörte von 1974 bis 1994 der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung an und rückte 1994 in den Hessischen Landtag nach, dem sie bis 2003 angehörte. Unter anderem war sie stellvertretende Vorsitzende der Enquetekommission Familienfreundliches Hessen. Zahlreiche Ehrenämter nahm sie in der SPD wahr. Für ihre Verdienste wurde sie 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Wir bewahren Erika Fleuren ein ehrendes Andenken. Ihre Leidenschaft und ihre klaren Positionen geben uns auch weiterhin Orientierung und ihr unverwechselbarer Humor wird uns fehlen.