
Der heute durch die Berichterstattung der Frankfurter Rundschau bekannt gewordene Brief zwischen dem damaligen RWE-Chef Großmann und dem früheren Kanzleramtsminister Pofalla hat die Skepsis der SPD daran untermauert, dass es angeblich keine Absprache zwischen Pofalla und Großmann gegeben haben soll. Es ist wenig glaubwürdig und nach gerade fast ausgeschlossen, dass die beiden Herren über alle möglichen Themen rund um den Atomausstieg geredet haben sollen, nur nicht über Biblis. Der schon krampfhafte Versuch beider Zeugen ein Gespräch zu Biblis zu leugnen, wirft insbesondere angesichts des heute bekannt gewordenen Briefwechsels viele Fragen auf, so Norbert Schmitt.
Um dem Austausch von Pofalla und Großmann nach Bekanntwerden des Briefes noch einmal auf den Grund zu gehen, werde die SPD zur Frage einer möglichen Absprache zwischen Pofalla und RWE über Schadensersatzansprüche bei der Stilllegung der Atomkraftwerke in Biblis einen neuen Beweisantrag stellen. Die SPD wolle beantragen, dass alle Akten im Bundeskanzleramt, die im Zusammenhand mit dem Moratorium stehen und Biblis betreffen, dem Untersuchungsausschuss zur Verfügung gestellt werden, so Schmitt.