
Heute hat die die Hessische Landesregierung, die Deutsche Flugsicherung (DFS), der Flughafenbetreiber Fraport, die Lufthansa und die Luftverkehrsverbände einen offiziellen Beschluss zur Einführung des Probebetriebs der Lärmpausen unterzeichnet. Dazu erklärte Marius Weiß, flughafenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: Die Landesregierung ist deutlich hinter den Erwartungen, die sie in der Region geweckt hat, zurück geblieben. Das Lärmpausenmodell 4 ist nur eine Minimallösung. Das Modell, das jetzt in den Probebetrieb geht, ist bisher nur errechnet und konstruiert worden ohne gesetzliche Grundlage und ohne Erfahrungswerte. Fluglärm wird aber nicht errechnet, sondern erlitten, sagte Weiß am, Mittwoch in Wiesbaden.
Der SPD-Abgeordnete machte deutlich dass es nun darauf ankomme, ob der gemessen Wert des Lärms auch dem errechneten Wert entspreche. Um das zu ermitteln, muss eine Befragung der betroffenen Menschen in der Region durchgeführt werden, denn Fluglärm wird zu zwei Dritteln subjektiv empfunden und ist nur zu einem Drittel messbar. Diese Befragung der betroffenen Flughafenanlieger hat die Fluglärmkommission in der letzten Woche verlangt und hat sich damit einer Forderung der SPD-Fraktion angeschlossen, die wir bereits im letzten Jahr gestellt haben. Dieser Vorschlag wurde leider von Schwarz-Grün abgelehnt.
Schwarz-Grün sei nun aufgefordert, die Meinung zu ändern und sich der Forderung der SPD-Fraktion anzuschließen und eine Befragung der Betroffenen durchzuführen, um den Wert des empfundenen Fluglärms zu ermitteln.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Probebetriebs, vor allem, ob es durch die Lärmpausen zu Einschränkungen der Kapazität durch die Überschneidung des Betriebs von Südbahn und Startbahn 18 West kommt. Wir fordern die Landesregierung auf, hier klar Stellung zu beziehen, wie sie damit umgeht. Wird sie Einschränkungen akzeptieren? Wie wird sie mit Flügen umgehen, die wegen der Lärmpausen mit dem Start nach 23.00 Uhr rutschen?, so Weiß.
Die Schwächen des Lärmpausenmodells 4 seien offenkundig. Von regelmäßigen Lärmpausen, wie im schwarz-grünen Koalitionsvertrag festgelegt, könne keine Rede sein. Vielmehr komme es nur bei Westwind zu einer Lärmpause, nur für manche Flughafenanlieger, aber nie die im Westen und nur wenn das Wetter mitspiele. Ganz zu schweigen davon, dass es dann wenn diese Bedingungen erfüllt seien anderswo lauter werde.