Lisa Gnadl: Das Innenministerium unterschätzt die rechtsextreme Konzertszene

Die stellvertretenden Vorsitzende der SPD Landtagsfraktion Lisa Gnadl hat die Antwort des Innenministers auf eine parlamentarische Anfrage über ein Neonazi-Konzert in Hungen-Villingen als Zeichen dafür gewertet, „dass die Landesregierung die rechtsextreme Konzertszene in Hessen unterschätzt“. „Auf der einen Seite antwortet die Landesregierung, dass sich die Neonazis halböffentlich über moderne Kommunikationsmedien zum Konzert verabredet hätten, doch aus der Vorbemerkung geht hervor, dass die Polizei erst am Morgen des Veranstaltungstages Kenntnis über das Konzert erlangt hat. Da fragt man sich schon, wie das zusammenpassen soll“, sagte Gnadl am Dienstag in Wiesbaden.

„Scheinbar weiß man in Hessen nicht, wie viele Neonazi-Konzerte stattfinden, da auch das Konzert in Hungen-Villingen ganz offensichtlich nur durch einen Zufall über einen Hinweis aus der Zivilbevölkerung bekannt wurde“, so Gnadl. „Die rechtsextreme Musikszene ist das zentrale Mittel zur Rekrutierung von Nachwuchs für Neonazis. Hiergegen muss entschlossen vorgegangen werden“, forderte die SPD-Abgeordnete.