Timon Gremmels: Nordhessen bekennt sich zur Energiewende – Neuer FDP-Kurs gegen Windkraft scheitert schon nach zwei Tagen

Als „einen guten Tag für die Energiewende in Hessen“ hat der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels den heutigen Beschluss der Regionalversammlung Nordhessen, mit 2,2 Prozent Windvorrangflächen in die zweite Offenlage zu gehen, bezeichnet. „Nordhessen hat als erste der drei Planungsregionen die sogenannte zweite Offenlage beschlossen. Trotz einiger Vorbehalte zu bestimmten Flächen hat die Regionalversammlung einstimmig den Teilregionalplan-Energie über die nächste Hürde gebracht. Wir haben in den letzten zwölf Monaten strittige Flächen herausgenommen und dafür neue hineinbekommen“, sagte Gremmels am Montag in Wiesbaden.

Auch zu dem neuen Papier werde es sicherlich zahlreiche Hinweise und Stellungnahmen geben, die dann abzuarbeiten seien. „Auch wir sind von manchen Flächen noch nicht vollständig überzeugt“, so Gremmels, der Mitglied der Regionalverssammlung ist. Insgesamt sei der Plan aber ein klares Bekenntnis der Region zum Ausbau der preiswertesten Form der Energieerzeugung, der Windkraft im Binnenland.

Besonders erfreut zeigte sich der Energiepolitiker, dass der Vorstoß der SPD für ein sogenanntes Umfassungsverbot Eingang in den Plan gefunden habe. „Künftig dürfen einzelne Ortschaften nicht vollständig von Windkraftanlagen umgeben sein. Ein Sichtfeld von 120 Grad muss freigehalten werden. Dieses Kriterium hilft die Akzeptanz für Windkraft zu steigern“, so Gremmels.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass bei einem strittigen Thema über das häufig auch emotional diskutiert wird ein einstimmiger Beschluss der Regionalversammlung möglich war. Das sollte auch im weiteren Verfahren bis zur endgültigen Verabschiedung des Regionalplans so bleiben“, sagte der Landtagsabgeordnete.

Besonders erfreut zeigte sich Gremmels, dass der FDP-Vertreter die neue Beschlusslage seiner Landespartei von Samstag geflissentlich ignoriert hat und in der Regionalversammlung weder gegen die Windausbaupläne gestimmt, noch sich enthalten habe. „Schön, dass hier die Vernunft und nicht das Parteiprogramm gesiegt hat. Für die Landes-FDP ist das allerdings eine schwere Schlappe. Ihre Anti-Windkraft-Positionierung hält nicht mal zwei Tage“, sagte Gremmels.