
Der Parlamentarische Geschäftsführer der hessischen SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph hat den gestrigen Bericht der hessenschau zu Woolrec als weiteren Beleg für die Vermutung der SPD-Fraktion gewertet, dass entgegen der Informationen der Landesregierung, es doch noch mindestens ein Ermittlungsverfahren gegen einen Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Gießens gebe. Während sich die Ministerin selbst nicht äußert, bestätigt nun auch der Hessische Rundfunk die Hinweise darauf, dass im Fall Woolrec nicht alle Ermittlungsverfahren eingestellt sind. Es gibt Hinweise darauf, dass es noch mindestens ein laufendes Verfahren gibt. Wir haben die Ministerin mit einem Brief dazu aufgefordert, Licht ins Dunkel zu bringen. In Sachen Woolrec muss die Verharmlosungs-, Verschleierungs- und Beschöningungspolitik endlich ein Ende haben. Die Anwohner des früheren Woolrec-Unternehmensstandorts Tiefenbach haben ein Recht darauf zu erfahren, was vor Ihrer Haustür produziert wurde und mit welchen Gefahren dies verbunden war. Die schwarz-grüne Landesregierung nimmt offenbar die Sorgen der Betroffenen nicht ernst, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Wiesbaden.
Die SPD gebe der Ministerin die Möglichkeit, die Frage nach den Verfahren gegen Mitarbeiter des Regierungspräsidiums in Sachen Woolrec noch einmal zu überprüfen. Wir erwarten bis kommenden Mittwoch, den 1. Oktober, Antwort auf unser Schreiben, so Rudolph. Die Winkelzüge der Landesregierung beim Thema Woolrec seien abenteuerlich. Dass laut Informationen des Hessischen Rundfunks Journalisten offenbar von der Landesregierung bei der Recherche behindert wurden, ist unfassbar und nicht hinnehmbar. Nun ist Ministerin Hinz gefragt, endlich, insbesondere mit Blick auf die Sorgen der Anwohner des ehemaligen Unternehmensstandortes Tiefenbach, für Transparenz zu sorgen, so der SPD-Politiker.