
Einen dringlichen Appell, sich dem Schulobst an Hessens Schulen nicht länger zu verweigern, hat die SPD-Landtagsabgeordnete Brigitte Hofmeyer an die Landesregierung gerichtet. Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hat die SPD einen Haushaltsantrag gestellt und zur Schulobstausgabe eine Aktuelle Stunde beantragt. Inzwischen ist aus der schwarz-gelben Blockade scheinbar eine schwarz-grüne Vitaminblockade geworden. Im Sinne der Kinder fordern wir die Regierung auf, es den bereits acht Bundesländern gleichzutun und sich am wichtigen EU-Programm für das Schulobst zu beteiligen. Gerade bildungsferne Schichten profitieren von diesem Programm, und für eine Vielzahl von Kindern, die erst gar kein Pausenbrot von zu Hause mit bekommen, ist dies ein guter Weg hin zu gesunder Ernährung, sagte Hofmeyer am Donnerstag in Wiesbaden.
Alle Bundesländer, die sich bereits am Schulobstprogramm beteiligt haben, ziehen eine positive Bilanz, so die SPD-Abgeordnete. Obst habe bei den Schülerinnen und Schülern einen höheren Stellenwert bekommen. Die Gruppenerfahrung und das gemeinsame Essen führten zu einem veränderten Essverhalten und gäben Impulse für eine bessere Ernährung. Und: Durch die kostenlose Abgabe könnten alle Kinder am Programm teilnehmen, es gibt keine Ausgrenzung. Deshalb fordern wir CDU und Grüne auf, im Interesse unserer Kinder mitzumachen. Dabei kann mit den Grundschulen begonnen werden oder auch ganz gezielt mit Schulen in Problembezirken. Den genauen Weg festzulegen, liegt ganz bei uns. Sich gänzlich zu verweigern, ist aber der schlechteste Weg, sagte Hofmeyer.
Hofmeyer erläutert, dass die EU die Mittel für das Schulobst-Programm von 90 auf 150 Millionen Euro aufgestockt habe. Damit stünde Deutschland für das kommende Schuljahr statt der bisherigen 12 circa 20 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem leiste die EU mit jetzt 75 Prozent einen erheblich höheren Beitrag zur Ko-Finanzierung. So würde Hessen bei Umsetzung des Schulobstprogramms in hessischen Schulen lediglich 25 Prozent der Kosten tragen müssen. Sinnvoller kann Landesgeld nicht eingesetzt werden, sagte Hofmeyer.