
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, sieht in den Vorschlägen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) einen interessanten Impuls für die Zukunft der beruflichen Bildung. Hessen hat in Fragen der Durchlässigkeit und der Eröffnung von Bildungschancen für junge Menschen große Defizite. Beruflich Qualifizierten den Zugang zur Hochschule zu erleichtern, ist auch ein langjähriges Anliegen der SPD. Ob ein in sechs Monaten zu erwerbendes Berufsabitur Hochschulzugangsprüfungen und Berufspraxis ersetzen kann, sehen wir jedoch skeptisch. Einer Prüfung der Idee durch das Kultusministerium ist jedoch sinnvoll und stehen wir offen gegenüber, sagte Degen am Mittwoch in Wiesbaden.
Die SPD habe zudem eine parlamentarische Initiative gestartet, in der die aktuellen Übergangsschwierigkeiten von Schülern und Auszubildenden an die Hochschulen aus Sicht der Landesregierung dargestellt werden solle.
Die Frage der Einordnung von dualer Ausbildung und Abitur werde seit langem kontrovers diskutiert. Die SPD trete für eine bessere Anerkennung der beruflichen Bildung und eine engere Verzahnung von dualer und akademischer Ausbildung ein. Eine gute und fundierte Berufsausbildung eröffne nicht nur Karriereperspektiven in der Fortbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt, sondern zunehmend auch direkt zur Hochschule. Die SPD würde es begrüßen, wenn die Landesregierung das Fünf-Punkte-Programm auf seine Praxistauglichkeit hin überprüfe, so Degen.