Timon Gremmels: FDP hat die die Grundlage für Windkraft im Wald selbst gelegt, die sie jetzt bekämpft

Der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels hat den Vorstoß der FDP-Landtagsfraktion, auf Windkraft im Wald zu verzichten, als „populistisch und eine völlige Abkehr vom gemeinsamen Beschluss des Hessischen Energiegipfels“ bezeichnet. „Die Fläche Hessens besteht zu 42 Prozent aus Wald. Wenn wir das gemeinsame Ziel, zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraft bereitzustellen, ernst nehmen, kann der Wald kein völliges Ausschlussgebiet sein. Auch hier müssen unter Einhaltung von Natur- und Vogelschutzvorschriften weiterhin Anlagen errichtet werden dürfen“, sagte Gremmels am Donnerstag in Wiesbaden.

Der SPD-Politiker erinnerte daran, dass es der ehemalige Landesplanungsminister und heutige FDP-Fraktionsvorsitzende Rentsch gewesen sei, der im Landesentwicklungsplan die Vorgabe gemacht habe, dass Windvorrangflächen nur dort ausgewiesen werden dürften, wo eine Mindestwindgeschwindigkeit von 5,75 Meter pro Sekunde herrsche. Diese herrsche aber insbesondere in der bewaldeten Mittelgebirgslandschaft der Fall, so Gremmels. „Entweder fehlte dem Kollegen Rentsch damals die notwendige Sachkenntnis, oder ihm ist heute völlig egal, dass er vor einem halben Jahr als Minister noch eine ganz andere Position vertreten hat.“

Der SPD-Politiker wies darauf hin, dass für die gerodeten Waldflächen Kompensationsmaßnahmen erfolgten. Auch würden Rücklagen für den Rückbau der Anlagen nach ihrem Betriebsende gebildet. Wichtig bei Windkraftprojekten im Wald sei vielmehr, dass sich Anrainerkommunen sowie Bürgerinnen und Bürger an den Windkraftprojekten vor Ort auch wirtschaftlich beteiligen können. Das schaffe Akzeptanz und regionale Wertschöpfung. Hier sei die schwarz-grüne Landesregierung gefordert, endlich ein Konzept vorzulegen.