
Die hessische SPD-Abgeordnete Kerstin Geis hat die Antwort des Hessischen Kultusministeriums auf eine kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion zur Zahl der Schulabgänger aus der Oberstufe ohne Abitur als deutlichen Hinweis darauf gewertet, dass die vermurkste Umsetzung von G8 dazu geführt hat, dass mehr Schülerinnen und Schüler am Abitur scheitern. Während im letzten G9-Jahrgang 2009/2010 mit 3208 noch 3,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe ohne Abitur die Schule verlassen haben, waren es seit dem ersten G8 Jahrgang beständig um die 5000 und damit fünf Prozent. Das ist ein Anstieg von mehr als 30 Prozent. Diese Zahlen geben einen deutlichen Hinweis darauf, dass G8, insbesondere in seiner hessischen Umsetzung, Schülerinnen und Schülern Chancen verbaut. Dies ist nicht hinnehmbar. Die Einführung von G8 war und ist falsch. Die neuerlichen Änderungen am Schulgesetz haben den Murks nur noch verstärkt. Damit gaukelt die Landesregierung den Eltern Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 vor. Echte Wahlfreiheit sieht anders aus, sagte die SPD-Politikerin am Montag in Wiesbaden.
Geis wies darauf hin, dass eine Zahl von 5000 Schülerinnen und Schülern, die jährlich ohne Abitur die Oberstufe verließen, ernst genommen werden müsse. Wir werden dem Thema weiter nachgehen. Die Landesregierung darf das Thema nicht vernachlässigen, so Geis.