
In der Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag hat der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD Landtagsfraktion Wolfgang Decker bekräftigt, dass die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren nach 45 Versicherungsjahren zügig eingeführt werden müsse. Die Behauptung der FDP-Fraktion, diese Rentenreform gefährde das Handwerk und den Mittelstand, ist vollkommen unbegründet. Schon heute besteht die Möglichkeit, frühzeitig in Rente zu gehen. Das hat jedoch nicht zu einer Gefährdung des Handwerkes geführt. Es ist auch keinesfalls zu erwarten, dass die Reform zu massenhaften Frühverrentungen führt. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass von den rund 200.000 Beschäftigten, die die Voraussetzung der neuen Rente mit 63 erfüllen, höchstens ein Viertel davon Gebrauch machen wird. Mit dieser Reform wird endlich die Lebensleistung vieler Menschen anerkannt, die 45 Jahre lang gearbeitet haben, sagte Decker am Donnerstag in Wiesbaden.
Das eigentliche Problem von Handwerk und Mittelstand sei der Fachkräftemangel. Decker forderte dazu auf, sich dieses Problems endlich anzunehmen. Dies könnte beispielsweise durch Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen gelöst werden, damit mehr Frauen wieder in den Arbeitsmarkt zurückkehren. Desweiteren müssten arbeitslose ältere Arbeitnehmer über 55 Jahre wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden, ebenso wie Menschen mit Behinderungen. Gleichzeitig müssten mehr Jugendliche eine reelle Chance auf Ausbildung erhalten. Decker forderte die hessische Landesregierung auf, die geplante Rentenreform ebenfalls zu unterstützen.