
Die Beilage eines Werbeflyers der Zeitschrift Junge Freiheit zur jüngsten Ausgabe des vom CDU-Abgeordneten Hans-Jürgen Irmer verbreiteten Wetzlar Kurier hat der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph am Freitag als weiteren Tabubruch Irmers kritisiert. Herr Irmer setzt nicht nur seine eigene Propaganda fort, sondern verdient jetzt offensichtlich auch noch Geld damit, dass er Werbung für ein extrem rechtes Blatt verbreitet, sagte Rudolph am Freitag in Wiesbaden.
Die Junge Freiheit gelte als Sprachrohr der so genannten neuen Rechten und versuche, den dumpfen Parolen von Rechtextremisten und Rechtsradikalen einen pseudointellektuellen Anspruch zu geben. Die Junge Freiheit ist zu Recht berüchtigt. Herr Irmer hat dort schon häufiger publiziert jetzt führt er ihr neue Probe-Abonnenten zu, kritisierte Rudolph.
Irmers Verlag profitierte finanziell von der Propaganda für die Junge Freiheit. Der Wetzlar Kurier erscheine nach eigenen Angaben in einer Auflage von 112.000 Exemplaren. Bei der flächendeckenden Verteilung eine entsprechenden Beilage werde nach der Anzeigenpreisliste des Wetzlar Kurier eine Summe von rund 3600,- Euro netto fällig. Wir fordern Herrn Irmer auf, zu erklären, wie viel Profit er mit dieser widerwärtigen Propaganda für seine Geistesbrüder gemacht hat.
Rudolph bedauerte, dass die Koalition von CDU und Grünen gestern nicht die Kraft aufgebracht habe, sich von Irmer zu distanzieren. Klare Kante gegen rechtes Gedankengut das heißt auch, in einer Koalition Rückgrat zu zeigen. Und das gilt ausdrücklich für beide Koalitionspartner.