
Als Bestätigung dessen, was verantwortungsbewussten Integrationspolitikern bereits seit langem bekannt ist hat der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gerhard Merz die Ergebnisse der heute in einer Pressekonferenz durch den Integrationsminister vorgestellten Religionsstudie bezeichnet. Bereits im Bericht der Enquête-Kommission Migration und Integration in Hessen ist herausgearbeitet worden, dass eine Reduzierung der Integrationsdebatte auf Fragen der Religion oder auf die Frage nach dem Verhältnis von Muslimen und Nicht-Muslimen nicht statthaft ist. Gleichzeitig hat die Enquête-Kommission festgehalten, das Religiosität und Integration sich nicht nur nicht ausschließen, sondern dass positive Religiosität im Gegenteil integrationsförderlich ist, sagte Merz am Dienstag in Wiesbaden.
Man wisse bereits seit langem, dass der größte Teil der Menschen mit Migrationshintergrund römisch-katholisch und dass der Teil der muslimischen Menschen mit Migrationshintergrund vergleichsweise geringer sei. Wir wissen auch schon lange, dass die religiöse Vielfalt bei Menschen mit Migrationshintergrund genauso groß und bunt ist wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Auch das breite Spektrum religiöser Einstellungen innerhalb der Gruppe der Muslime ist bekannt, so Merz. Insofern habe sich durch die Studie nicht viel Neues offenbart.
Irritiert zeigte sich Merz darüber, dass das Integrationsministerium vorab nichts über die geplante Erhebung verlautbaren ließ. Auch die Enquetekommission hat sich in einer langen Sitzung mit der Thematik auseinandergesetzt, die dort erarbeiteten Befunde decken sich mit den Ergebnissen der Studie. Warum wir allerdings nebeneinander her arbeiten mussten beziehungsweise warum die Kommission von dieser laufenden Untersuchung nicht in Kenntnis gesetzt wurde, ist schon merkwürdig, Es wäre schon angemessen gewesen, wenn der Integrationsminister hierüber frühzeitig informiert hätte, sagte der SPD-Politiker.