Heike Habermann (SPD): Grüne Schul-Perspektiven sind gut, aber nicht gut genug

„Die Bildungs- und Betreuungsgarantie für Grundschulkinder der Grünen klingt gut, ist aber leider nicht mehr als ein Nachmittagspakt für Betreuung“, stellt die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann fest.

Die Qualität nachmittäglicher Bildung müsse im Vordergrund stehen, so wie es das SPD-Konzept zum Ausbau der Grundschulen vorsehe. „Ganztagsschule erfordert eine Rhythmisierung des Unterrichtsgeschehens, damit genügend Spielräume auch für pädagogische Prozesse vorhanden sind“, betont Habermann. Dies fehle noch im Konzept der Grünen, das aber ausbaufähig sei. Auch die Fragen, wie die Kommunen dazu gebracht werden sollen, an allen Grundschulen Angebote von 14.30 bis 17.00 Uhr vorzuhalten, und wer dafür zahle, seien noch offen.

Übereinstimmung zu den Grünen Bildungsperspektiven sieht Habermann hinsichtlich der Auflösung des überflüssigen Landesschulamts und beim Thema Inklusion, das die Landesregierung zögerlich und falsch angegangen sei. Konsens zwischen Rot-Grün sei auch, dass wieder Ruhe an den Schulen einkehren müsse, ein Schulfrieden nur im Dialog mit den Betroffenen zu erreichen sei.

Den Elternwillen zu berücksichtigen, sei richtig und daher auch im SPD-Konzept zur Rückkehr zu G9 vorgesehen. Die SPD wolle weder Zwang ausüben noch Eltern, Schülern oder Schulen vorschreiben, welchen Weg sie gehen wollen – weder bei Ganztagsschulen noch bei Inklusion „Wir setzen auf den Dialog mit den Betroffenen und auf Angebote, die sich am Bedarf und den Bedürfnissen der Kinder und Eltern orientieren.“