Nancy Faeser: SPD fordert Entlassung von Innenminister Rhein

Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Nancy Faeser hat bei der heutigen Diskussion zu den Folgen der Blockupy-Demonstration den Ministerpräsidenten aufgefordert, Innenminister Boris Rhein zu entlassen. „Der Innenminister trägt für die Ereignisse am 1. Juni rund um die Blockupy-Demonstration in Frankfurt und das miserable Krisenmanagement die politische Gesamtverantwortung. Deshalb muss Volker Bouffier den Innenminister entlassen“ sagten heute die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Nancy Faeser.

Faeser bezeichnete es als „nicht hinnehmbar“, dass sich der Innenminister während des mehrstündigen Verlaufs der Ereignisse zu keinem Zeitpunkt persönlich in das Geschehen informiert hätte. „Boris Rhein wurde per SMS über den Einsatz auf dem Laufenden gehalten. Trotz der außergewöhnlichen Situation – die Demonstration wurde gestoppt und über 900 Menschen fast 10 Stunden eingekesselt – kümmerte er sich nicht persönlich um die Ereignisse und nahm keinen Kontakt zu den Verantwortlichen auf, um die Verhältnismäßigkeit des polizeilichen Gesamteinsatzes oder eventuelle Handlungsalternativen zu erörtern“, so Faeser.

„Die Fakten liegen auf dem Tisch und die politische Gesamtverantwortung für den Einsatz ist klar dem Innenminister zuzuordnen. Mit der juristischen Betrachtung beschäftigen sich auf Grund verschiedener Klagen nun die Gerichte. Deshalb brauchen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Untersuchungsausschuss“, sagte die Sozialdemokratin. Sie wies darauf hin, dass der vorgelegte Einsetzungsantrag nicht nur verfassungswidrig, sondern ungeeignet sei, die von den Antragstellern behaupteten Ziele zu erreichen. Deswegen werde die SPD sich gegenwärtig nicht für die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses aussprechen.

Die SPD wolle vielmehr gemeinsam mit den Betroffenen auf beiden Seite eine Anhörung durchführen, mit der die entstandene Konfrontation zwischen den friedlichen Demonstrationen und der Polizei in einem gemeinsamen Dialog wieder abgebaut werden und gegenseitiges Vertrauen zurückgewonnen werden könne.