
Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die CDU-Abgeordneten aufgefordert, auch im Hessischen Landtag die Positionen zu vertreten, die diese in kommunalen Gremien beziehen würden. Es ist schade, dass viele Landtagsabgeordneten der CDU ihre Überzeugung wechseln, wenn sie aus ihren Wahlkreisen zurück nach Wiesbaden kommen. Herr Abgeordnetenkollege Dr. Herr, CDU-Landtagsabgeordneter aus Fulda und dortiger Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, hat wie die gesamte Fraktion im Kreistag für die Rückkehrmöglichkeit zu G9 für bestehende 5. und 6. Klassen am Gymnasium gestimmt. Ein ähnliches Bild ergab sich bereits bei entsprechenden Abstimmungen in den Landkreisen Bergstraße und in Marburg. Es wäre daher ein Gebot der Ehrlichkeit, in allen Funktionen eine einheitliche Meinung zu vertreten, sagte Habermann am Dienstag in Wiesbaden.
Nach Ansicht von Habermann sei noch Zeit, die gesetzlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch bestehende 5. und 6. Klassen zur sechsjährigen Mittelstufe zurückkehren könnten. Wer Wahlfreiheit propagiere, müsse akzeptieren, dass eine überwältigende Anzahl von Eltern für ihre Kinder G8 nicht länger wollten.
Mit dem Doppelspiel, in der Region das Gegenteil von dem zu fordern, was man in Wiesbaden macht, verspielt die CDU das letzte Vertrauen bei den Eltern und betreibt Opportunismus auf dem Rücken der Kinder, so die SPD-Abgeordnete.